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Untreue: Merkel bekommt eine Anzeige

Die deutsche Bundeskanzlerin bekommt es mit der Justiz zu tun: Sie soll die Kosten ihrer Wahlkampfflüge nicht im vollen Umfang bezahlt haben.

Heute Redaktion
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Die deutsche Bundeskanzlerin fliegt oft - angeblich bezahlt sie aber nicht.
Die deutsche Bundeskanzlerin fliegt oft - angeblich bezahlt sie aber nicht.
Bild: picturedesk.com

Angela Merkel reist von einem Auftritt zum nächsten. Dabei setzt sie auf Helikopter und Kleinflugzeuge der Bundeswehr und der Polizei. Diese Flüge sind jedoch nicht ganz günstig: 18.000 Euro muss man pro Flugstunde im "Cougar"-Helikopter hinblättern, mehr als 30.000 Euro für eine Stunde mit dem Kleinflugzeug "Global 5000".

Die CDU-Vorsitzende soll aber lediglich 500 Euro pro Strecke gezahlt haben, so ein Berliner Rechtsanwalt, der die deutsche Bundeskanzlerin nun wegen Untreue anzeigte.

Viel geflogen, wenig bezahlt

Die Partei von Angela Merkel möchte zu diesen Vorwürfen keine Stellung beziehen. Man teilte lediglich mit, dass sich die Bundeskanzlerin an die geltenden Regeln halten würde.

Die Bundeswehr selbst gab jedoch auf Anfrage der Grünen Details preis: Demnach flog Angela Merkel bereits 50 Mal in diesem Jahr zu Wahlkampfterminen. Gezahlt hat sie lediglich 14 davon, wobei sie pro Flug im Durchschnitt 1.500 Euro für sich und ihre Begleiter bezahlte.

"Selbe Regeln"

Angela Merkel betont, dass sie sich an die selben Regeln halten würde, die auch ihre Amtsvorgänger genutzt hätten. Die Grünen hingegen fordern die Bundeskanzlerin dazu auf, dennoch die angemessene Summe zu bezahlen.

Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Angela Merkel eingeleitet wird. (slo)

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