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Trump will geheime "JFK-Akten" veröffentlichen

Heute Redaktion
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Trump wird die Dokumente öffentlich machen.
Trump wird die Dokumente öffentlich machen.
Bild: picturedesk.com/reuters

54 Jahre lang waren die Dokumente rund ums Attentat am früheren US-Präsidenten John F. Kennedy unter Verschluss. Am Donnerstag soll dann die Wahrheit ans Licht kommen.

Mehr als 3.000 Akten wurden geheim gehalten, zehntausende Seiten geschwärzt. Und alle handeln von der Ermordung Kennedys am 22. November 1963. Im Jahr 1991 beschloss der Kongress, dass die Informationen veröffentlicht werden sollen - jedoch erst nach einer Frist von 25 Jahren.

Am kommenden Donnerstag sind alle Augen nach Washington gerichtet. Nicht nur Historiker und Experten sind gespannt, weshalb die Akten Jahrzehnte lang geheim gehalten wurden. Besonders Verschwörungstheoretiker warten sehnlichst auf die Veröffentlichung der Papiere.

CIA stemmt sich dagegen

Und eines ist sicher: Die "JFK-Files" werden veröffentlicht. Auch wenn die CIA weiterhin versucht, die Frist zu verlängern. US-Präsident Donald Trump lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.

Zum Mord angestiftet?

Direktor des Zentrums für Politik an der Universität von Virginia Larry Sabato und andere JFK-Experten glauben, dass die Daten neue Erkenntnisse über die Reise des Kennedy-Mörders Lee Harvey Oswald nach Mexiko-Stadt liefern könnten. Bei seinem Trip einige Wochen vor der Tat hatte er die Botschaften Kubas und der Sowjetunion besucht.

Bisher war man davon ausgegangen, dass Oswald Visa für die beiden Länder wollte. Zu diesem Schluss kam zumindest die Warren-Kommission, die von Präsident Lyndon B. Johnson zur Untersuchung eingesetzt wurde. Doch vieles über die Reise ist bis heute unklar. Zudem erhoffen sich Kennedy-Experten Einblick in den vollständigen Bericht des Komitees im Repräsentantenhaus, das den Mord untersucht, wie Rex Bradford, Präsident der Mary Ferrell Foundation, sagt, eine Stiftung die Akten zu Mordfällen veröffentlicht.

"Keine großen Enthüllungen"

Nach Einschätzung des Richters John Tunheim ist es unwahrscheinlich, dass die Dokumente große Enthüllungen über die Ermordung Kennedys enthalten. Tunheim war Vorsitzender eines unabhängigen Ausschusses in den 90er-Jahren, der einerseits zahlreiche Mordakten zum Fall veröffentlicht hat und anderseits entschieden hat, wie lange andere Dokumente noch geheim bleiben.

Tunheim verweist darauf, dass sein Ausschuss damals nur Daten komplett zurückgehalten habe, die man nicht für relevant gehalten habe. Aber er schließt nicht aus, dass es die eine oder andere Information gibt, bei der man vor zwei Jahrzehnten nicht erkannt hat, dass sie wichtig ist. "Es könnten sich schon ein paar Juwelen darunter befinden, weil unser Wissensstand in den 90ern vielleicht anders war als heute", sagt Tunheim.

Verschwörungstheorien bleiben

Ob wirklich alle Akten veröffentlicht werden bleibt fraglich. Experten vermuten, dass die Akten von Jack Ruby, dem Mann, der Oswald ermordete, nicht offen gelegt werden. Außerdem gehen einige davon aus, dass viele Dokumente bereits vernichtet wurden.

Klar ist somit, dass die Verschwörungstheorien in keinem Fall still gelegt werden. "Menschen werden wahrscheinlich weiterhin glauben, dass es eine Verschwörung gab", sagt Tunheim. "Aber ich glaube nicht, dass besonders die Regierung effizient genug ist, ein solches Geheimnis so lange verborgen zu halten."

(red)