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Mit dem Schlauchboot von Libyen nach Italien

Heute Redaktion
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Syrer flüchtet allein in Schlauchboot
Syrer flüchtet allein in Schlauchboot
Bild: Twitter

Sami Naser machte sich in einem Schlauchboot auf den Weg von Libyen nach Italien – vollkommen alleine. Dass er noch am Leben ist, grenzt an ein Wunder.

Mitglieder der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms haben nur durch Zufall einen syrischen Flüchtling im Mittelmeer gerettet, der ganz allein mit einem knapp drei Meter langen Schlauchboot von Libyen nach Italien aufgebrochen war.

Wie "La Repubblica" berichtet, war der 30-jährige Sami Naser aus Verzweiflung aus Libyen geflüchtet. "Er war drei Jahre in Libyen, wo er wie ein Sklave arbeiten musste", erzählt Riccardo Gatti, Einsatzleiter bei Proactiva Open Arms. Naser, der in seiner Heimatstadt Damaskus als Krankenpfleger gearbeitet hatte, sah keine andere Chance: Er musste "eine verrückte Entscheidung" treffen.

Lieber im Mittelmeer gestorben, als in Libyen zu bleiben

Er packte ein paar Datteln, ein Stück Schokolade, zwei Flaschen Wasser und zwei Kanister Benzin ein. Mit einem Paar Ruder und einem Kompass stieg er in der Nähe von Tripolis ins Boot, das er kurz zuvor einem Bekannten abgekauft hatte.

Nach 20 Stunden entdeckten ihn Mitarbeiter der Hilfsorganisation knapp 40 Kilometer von der libyschen Küste entfernt. "Wir wollten gerade aus der Umgebung aufbrechen, als wir mit einem Fernglas einen kleinen Punkt am Horizont entdeckten", erzählt Einsatzleiter Gatti der Nachrichtenagentur "DPA". "Er wäre sicher auf dem Meer gestorben, wenn wir ihn nicht gefunden hätten", glaubt Gatti. Naser sei aus Erschöpfung zusammengebrochen, als er seine Retter gesehen habe.

Selbst die Crew stand unter Schock

"Ich wusste ganz genau, dass ich mit diesem Boot niemals Lampedusa erreichen würde. Hätte mir nicht jemand geholfen, wäre ich gestorben", habe Naser heulend zu seinen Rettern gesagt. Wäre er aber in Libyen geblieben, wäre die Gefahr noch größer gewesen, meinte der Syrer.

"Auch unsere Crew war ziemlich geschockt", schildert Gatti. "Es ist das erste Mal, dass wir einen einzelnen Menschen von einem Boot gerettet haben."

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