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Mercedes von Adolf Hitler wird versteigert
Es gilt als Luxus-Cabrio und zählte einst zu den teuersten Fahrzeugen von Daimler-Benz. Im Jänner kommt der Wagen unter den Hammer.
Nur wenige Menschen konnten sich den Mercedes 770K leisten. Laut der Daimler-Benz AG wurde der Wagen nur 117 Mal verkauft. Darunter Staatsoberhäupter wie Japans Kaiser Hirohito, Spaniens General Franco und Adolf Hitler.
Der Lebensweg des Autos ist bis ins Detail dokumentiert: Das Auktionshaus "Worldwide Auctioneers" besitzt die originalen Dokumente der Daimler-Benz AG. Demnach bestellte Erich Kempka, der Chauffeur von Hitler, das Auto am 2. September 1938 als "vierten Führerwagen" in Sindelfingen.
Bei Paraden genutzt
Rund ein halbes Jahr später fuhr Adolf Hitler mit dem Mercedes herum. Besonders berühmt ist das Bild von ihm und Italiens Diktator Benito Mussolini am 18. Juni 1940: Damals ließen sich beide darin durch München kutschieren. Im selben Auto feierte Hitler den Sieg der Nazi-Armee im Frankreich Feldzug.
Nur kurze Zeit später gelangte der Wagen in die Hände der Franzosen. US-Streitkräfte nahmen das Auto letztendlich in ihren Besitz. In den USA nutzte man den Mercedes bei Paraden und Gedenkveranstaltungen für im Krieg Gefallene Amerikaner.
Zehn Prozent werden gespendet
Das Auto wurde schon zu Zeiten von Adolf Hitler aufgerüstet: Die Windschutzscheibe besteht aus kugelsicherem Glas. Er wollte sich gegen mögliche Sprengstoff-Anschläge schützen.
Im Katalog des Auktionshauses aus Scottsdale wird kein Mindestpreis genannt. Man hoffe einzig darauf, dass das Auto weiterhin der Öffentlichkeit präsentiert werde. Wörtlich heißt es auf der Homepage: "Über allem möge stehen, dass das Böse, welches dieses Auto symbolisiert, nie wieder geschehen darf:"
Ein Teil des Erlöses soll einem guten Zweck zugute kommen: Zehn Prozent der Einnahmen werden für Holocaust-Forschungszwecke genutzt. (slo)