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Ehemaliger FPÖ-Mann ist "Defend Europe"-Kapitän
Identitäre wollten NGOs bei der Rettung von Flüchtlingen behindern. Nun sitzen sie auf Zypern fest.
"Die Mission geht weiter", das war am Mittwochabend das Statement der Identitären, nachdem ihr "Defend Europe"-Projekt noch vor dem Start beendet wurde. Das gecharterte Schiff "C-Star" liegt angekettet im Hafen von Famagusta, der Kapitän ist in Haft.
Gegenüber der taz bestätigte die Polizei am Donnerstag, dass es sich bei dem Schiffsführer um Alexander Schleyer handelt. Bis 2016 arbeitete der ehemalige Bundeswehr-Soldat für den FPÖ-Abgeordneten Christian Hörbart. Es wird vermutet, dass er heute der Burschenschaft Corps Hansea Wien angehört.
Verantwortliche in Untersuchungshaft
Schleyer wurde am Donnerstag mit dem Schiffseigner Sven Tomas Egerstrom dem Richter vorgeführt. Beide werden der Dokumentenfälschung sowie des Menschenschmuggels verdächtigt. Derzeit sitzen sie weiterhin in Untersuchungshaft.
"6,6 Millionen Menschen warten auf die Überfahrt über das Mittelmeer. Dies gilt es zu stoppen", mit solchen und ähnlichen Tweets riefen die Identitären zu Spenden auf, um das projekt zu ermöglichen. Ziel war es NGOs an der Rettung von Flüchtlingen aus Libyen zu hindern und diese "an die nordafrikanische Küste zurück zu bringen".
Crew hatte keine Papiere
Die Identitären geben in einem Statement an, dass sie Opfer von Sabotage wurden. Angeblich würden NGOs mit Schleppern kooperieren. Weiter erklären sie, dass die Besatzung nicht um Asyl auf Zypern gebeten hat.
Laut "Hope not Hate" wurde das Schiff aber von Sicherheitsbehörden aufgehalten, weil die Crew keine gültigen Papiere hatte. Zu dieser Anschuldigung nahmen die Identitären bislang keine Stellung. (slo)