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Macron: Ärger wegen Champagner-Party
Nach seinem Etappensieg in der Präsidentschaftswahl in Frankreich feierte Emmanuel Macron in einer Edel-Brasserie in Paris – und erntete dafür Kritik.
Den vorläufigen Sieg über Marine Le Pen feierte der parteiunabhängige Kandidat in einer Brasserie am Boulevard du Montparnasse in Paris, Macron köpfte während seiner Wahlparty Dutzende Magnum-Champagnerflaschen und gönnte sich ein mehrgängiges Luxusmenü.
Das stösst gleich mehreren französichen Medien sauer auf: "Umringt von Promis teuren Sprudel zu köpfen und sich ein teures Essen schmecken zu lassen, sei angesichts des starken Ergebnisses von Le Pen und angesichts dessen, dass Macron den Sieg noch gar nicht in der Tasche hat, wenig angemessen", so das Kommentar von Journalisten des Senders "BFM.TV"
Auch aus dem eigenen Umfeld hagelte es Kritik: Macron solle "seriös und "konzentriert" bleiben.
Alle gegen eine
Noch während Emmanuel Macron feierte, riefen zahlreiche Politker Frankreichs zur Wahl Macrons auf, darunter Fillon und der Kandidat der regierenden Sozialisten, Benoit Hamon.
Fillon begründete seine Engament für Emmanuel Macron damit, dass Rechtspopulistin Le Pen das Land ins Unglück führen würde. Hamon bezeichnete die „Auslöschung der Linken durch die extreme Rechte" als eine schwere Niederlage und rief ebenfalls dazu auf, den FN mit Stimmen für Macron so deutlich wie möglich zu schlagen.
Macron kam nach Auszählung der Stimmen auf 23,86 Prozent. Auf Platz zwei: Le Pen mit 21,43 Prozent, gefolgt von dem konservativen Kandidaten Francois Fillon (19,94 Prozent) und Jean-Luc Melenchon (19,62 Prozent).
47 Millionen Franzosen waren zur Wahl aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei 80 Prozent.
Die Stichwahl gegen Marine Le Pen findet am 7. Mai statt. (Isa)