Szene
Die Moderatoren-Legende Dieter Thomas Heck ist tot
Als Moderator der "Hitparade" und Schlagersänger brachte Dieter Thomas Heck jahrelang Gute-Laune-Songs in die Wohnzimmer vieler TV-Zuschauer.
Dieter Thomas Heck war ein Alleskönner: deutscher Moderator, Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster, Produzent und Entertainer. Unter dem Namen "Dieter Heckscher" trat er 1959 in Peter Frankenfelds Talentshow "toi, toi, toi" als Sänger auf. Bereits 1961 sang er in der Vorentscheidung des "Grand Prix Eurovision de la Chanson", dem heutigen "Eurovision Song Contest".
Es sollte aber anders kommen. Bei einem Besuch einer Funkanstalt, um seine Musikkarriere zu fördern, gab er 1963 ein Probe-Interview. Als dabei der Moderator derart ungeschickte Fragen stellte, nahm Heck das Interview an sich und hatte direkt danach einen Vertrag für eine wöchentliche Radiosendung im Südwestfunk in der Tasche.
Beinamen über die "Bravo" gesucht
Seinen Beinamen Thomas bekam Heck nach einem Aufruf in der "Bravo". Weil sich beim "Radio Luxemburg", wo Heck mit Frank Elstner zusammenarbeitete, alle mit Vornamen ansprachen und es bereits einen Dieter beim Sender gab, suchte sich Heck einfach selbst über die Jugendzeitschrift einen neuen Namen. Die Wahl der Leser fiel auf Thomas.
Heck machte auch TV-Karriere, anfangs bei RTL dann beim Saarländischen Rundfunk, wo er den damals unbeliebten deutschen Schlager in den Mittelpunkt stellte. Seine Sendung "Die deutsche Schlagerparade" ging aber durch die Decke. Den Verantwortlichen gefielen zwar die Einschaltquoten, aber nicht die Musik. Als Heck einen Vorschlag für eine eigene Sendung vorlegte, winkte man ab, doch der ZDF war hellhörig geworden.
183 Mal in der "ZDF-Hitparade"
Dort wurde Heck endgültig zur Legende: von 1969 bis 1984 moderierte er insgesamt 183 Mal plus einiger Sondersendungen die "ZDF-Hitparade". Sie wurde zu einer der wichtigsten Musiksendungen der damaligen Zeit. Es folgten Moderationen bei "4 gegen 4", "Schwarz auf Weiß, Ihr Einsatz bitte", "Showpalast" und für die "Gala für die Deutsche Krebshilfe" und Dutzende mehr.
Das ZDF ehrte Heck 2007 mit der Überraschungsshow "Danke, Dieter Thomas Heck!" zu seinem 70. Geburtstag. Beinahe zeitgleich lies man Hecks Sendungen auslaufen und sein Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Heck gab Ende 2007 seinen Rücktritt als Moderator nach 38 Jahren und 11 Monaten vor der Kamera bekannt. Beim deutschen Fernseh- und Filmpreis wurde Heck 2017 für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Lebte zuletzt in der Schweiz und in Spanien
Heck, begeisterter Borgward-Oldtimer-Sammler, ließ sich 1974 von seiner ersten Frau Edda Heckscher scheiden. Das Paar hatte zwei Söhne. 1976 heiratete er wieder, ehelichte Ragnhild Möller. Aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor. Heck lebte zuletzt in seinen Wohnsitzen in der Schweiz und in Spanien. Der am 29. Dezember 1937 geborene Heck starb am 23. August im Alter von 80 Jahren. (red)