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Praktikant beim LASK! So lief der Grubeck-Transfer

Valentin Grubeck hat beim LASK unterschrieben. "Heute" weiß, welche Rolle Andi Heraf und sein Studium spielten und kennt die Hintergründe.

Heute Redaktion
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Valentin Grubeck (r.) wechselt zum LASK. Andi Heraf zog beim Transfer die Fäden.
Valentin Grubeck (r.) wechselt zum LASK. Andi Heraf zog beim Transfer die Fäden.
Bild: GEPA-pictures.com

Der LASK hat mit Valentin Grubeck einen neuen Angreifer. Im April 2014 wurde aus dem damaligen Nachwuchs-Teamspieler über Nacht landesweit eine Berühmtheit. Aus einem österreichischen Stürmertalent wurde plötzlich ein Prügelopfer.

Seither durchlief der Schärdinger viele interessante Stationen, dachte zwischendurch schon ans Aufhören und landete nun über Umwege beim LASK. Im Gespräch mit "Heute" bestätigte er seine Unterschrift beim Bundesliga-Aufsteiger und verriet die Details einer Zusammenarbeit der etwas anderen Art.

Wie Grubeck zum LASK kam

Das Transferprogramm des LASK war eigentlich abgeschlossen. Als die Linzer im Rahmen ihrer Vorbereitung auf die neue Saison am vergangenen Freitag gegen den FAC testeten (2:0), war auf dem Match-Sheet aber der Name Valentin Grubeck zu finden. Zum Einsatz kam er nicht, ein Statement vom Klub gab es ebenfalls nicht.

Das Rätselraten der Fans hat ein Ende: "Eigentlich war ich ja seit Mittwoch schon fix beim LASK", erklärte Grubeck. Sein ehemaliger Nachwuchs-Teamchef Andreas Heraf stellte den Kontakt zu LASK-Trainer Oliver Glasner her: "Er war immer einer meiner Förderer. Bis heute kontaktiere ich ihn vor wichtigen Entscheidungen. Seine Meinung bedeutet mir viel."

Kein gewöhnlicher Vertrag



Obwohl in der ersten Mannschaft kein Platz mehr war, bot ihm der Klub einen Job an. "Es ist eine besondere Konstellation. Ich bin im dritten Semester meines Studiums (Sport- und Eventmanagement, Anm.). Dabei gibt es ein verpflichtendes Praktikum, das darf ich jetzt beim LASK machen."

Grubeck ist für die Spielgemeinschaft Pasching/LASK in der Regionalliga Mitte vorgesehen. Sein Vertrag gilt vorerst nur für ein Jahr, er wäre auch für Bundesliga-Matches spielberechtigt. "Der LASK hat ein riesiges Potenzial. Da dabei zu sein und in irgendeiner Form mitzuwirken, auch wenn es nur im Hintergrund sein sollte, ist ein Traum", betonte Grubeck.

Seine "Abenteuer"



Das mag sich zunächst nach einer Floskel anhören. Im Gesprächen mit Grubeck wird aber schnell klar: Es handelt sich um keinen x-beliebigen Fußballer, der leere Phrasen drischt. Trotz seiner Jugend hat er im Fußball-Geschäft bereits einiges erlebt, dabei auch schlechte Erfahrungen gemacht. Seine Freude ist also nicht aufgesetzt.

"Ich wollte näher heim, einfach wieder Spaß am Fußball haben. Das letzte Jahr war eine mittlere Katastrophe. Darum wollte ich jetzt kein weiteres Abenteuer in der zweiten Liga starten." In der abgelaufenen Saison war der Oberösterreicher in Diensten von Erste-Liga-Klub Austria Lustenau.

Die Vorarlberger ließen seinen Vertrag auslaufen. Keiner bemühte sich um Grubeck, obwohl er in 32 Ligapartien auf dem Platz gestanden hatte. Oft musste er von seiner angestammten Rolle im Sturm-Zentrum auf die Seite ausweichen. Über die volle Distanz ging es für ihn selten, häufig kam er erst von der Ersatzbank ins Spiel.

Vor seiner Zeit im Ländle kickte er beim ehemaligen Bundesligisten Grödig, bei Austria Salzburg, Leih-Station Horn und den Amateuren der Wiener Austria. Für seinen Job bei der Salzburger Austria musste er sich erst bei einem etwas bizarren Spieler-Casting gegen 16 andere Test-Kandidaten durchsetzen, wie er SPORTNET 2015 verriet. Obwohl er bei der U20-WM einen Stammplatz hatte, blieben davor lange die Angebote aus - das Karriereende stand im Raum.

Chance auf Bundesliga-Fußball?



Sein eingeschlagener Weg ist also nur allzu verständlich. Sein Fernstudium ermöglicht ihm wohl problemlos den Einstieg in die Berufswelt abseits des Fußballs. Beim LASK kann er seine Ausbildung nun weiter vorantreiben.

Dass es beim Bundesliga-Klub aber auch fußballerisch Aufstiegsmöglichkeiten gibt, ist ihm klar: "Wer weiß. Ich möchte mir nicht schon wieder gleich zu Beginn so einen Druck machen. Aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir eine Chance in der ersten Mannschaft nicht wünsche."

Der Prügel-Eklat



Grubeck kam einst unfreiwillig in die österreichischen Schlagzeilen. Der damalige Spieler der Austria-Wien-Amateure wurde auf dem Parkplatz der Generali-Arena von Rapid-Fans überfallen und verprügelt. Der Fall landete vor Gericht. Im August 2014 gab es Schuldsprüche gegen zwei Haupttäter - je drei Monate bedingte Haft. Grubeck zog zwar schwere Prellungen und Abschürfungen davon, erholte sich aber schnell und sagt selbst: "Damit habe ich längst abgeschlossen. Ich denke nur mehr daran, wenn ich von den Medien darauf angesprochen werde."