Tradition verkümmert

Zahl der Erstkommunions-Kinder geht dramatisch zurück

Immer weniger Kinder feiern das Fest der ersten heiligen Kommunion. Oft wollen die Eltern nicht mehr bei der Vorbereitung helfen.

Oberösterreich Heute
Zahl der Erstkommunions-Kinder geht dramatisch zurück
Die Tradition der Erstkommunion verliert in Oberösterreich immer mehr an Bedeutung. (Symbolbild)
iStock

Für Tausende Kinder ist es bald soweit: Die Erstkommunion steht vor der Tür. Nach monatelanger Vorbereitung werden die Schüler dabei in die Eucharistiegemeinschaft aufgenommen. Gefeiert wird groß, mit der Familie – und immer weniger.

Gemeinsam mit Taufe und Firmung stellt die Erstkommunion die Einführung in das Christentum dar. Das Kind empfängt dabei zum ersten Mal das Sakrament der Eucharistie. In Oberösterreich verliert die Tradition allerdings immer mehr an Bedeutung – das zeigen neue Zahlen.

In Oberösterreich feierten letztes Jahr nur 9.406 Kinder die Erstkommunion. Das ist ein deutlicher Rückgang zu vergangenen Jahren, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten". 2013 waren es 1.000 Schüler mehr – trotz schlechteren Geburtenjahrgangs. Zahlen aus diesem Jahr lägen der Diözese Linz noch nicht vor.

Als Grund nennt die Diözese Linz unter anderem, dass Glaube und Religion immer mehr an Bedeutung verlieren. Sich gegen eine Erstkommunion der Kinder zu entscheiden, hat aber oft ganz andere Motive.

"Oft ist man einfach froh über einen freien Nachmittag"

"Die Lebensumstände haben sich verändert und die gemeinsame Zeit von Eltern und Kindern ist mitunter sehr begrenzt. Oft ist man einfach froh über einen freien Nachmittag", erklärt Michaela Druckenthaner von der Diözese Linz im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Die Vorbereitung für die Erstkommunion ist für die Pfarren oft sehr mühevoll. Es braucht Freiwillige, die die Kinder in Tischgruppen-Stunden auf das Fest vorbereiten – immer weniger Eltern wollen diese Aufgabe als "Tischmutter" oder "Tischvater" übernehmen.

Neue Wege der Vorbereitung

Damit die Tradition nicht irgendwann komplett ausstirbt, gibt es in vielen Gemeinden schon neue Ansätze für die Vorbereitungszeit. So kümmern sich zum Beispiel "Erstkommunion-Teams" der Pfarren um die Organisation – dabei werden sie auch von Religionslehrern unterstützt.

"Wichtig ist und bleibt aber die gute Einbindung der Eltern, denn auch sie sind für die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion mitverantwortlich", betont Druckenthaner.

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    Philipp Enders

    Auf den Punkt gebracht

    • Immer weniger Kinder feiern die Erstkommunion, da die Eltern oft nicht mehr bei der Vorbereitung helfen wollen
    • In Oberösterreich ist die Zahl der Erstkommunions-Kinder dramatisch zurückgegangen, was die Kirche vor Herausforderungen stellt
    • Neue Ansätze, wie die Einbindung von "Erstkommunion-Teams", sollen die Tradition aufrechterhalten
    red
    Akt.