Wien
Wiener Theaterdirektor will auch Gäste ohne Corona-Test
Durch die Öffnung der Kultur wolle man eine Testpflicht erzwingen, sagt Herbert Föttinger vom Theater in der Josefstadt.
Nach dem harten Lockdown in Österreich soll unter anderem die Gastronomie ab dem 18. Jänner wieder öffnen. In der ersten Woche darf diese aber nur mit einem negativen Corona-Test in der Tasche besucht werden. Kontrollieren müssen das die Behörden, nicht die Wirte.
Herbert Föttinger, der Direktor des Theaters in der Josefstadt, hat auch keine Lust auf Kontrollen. In einem Interview mit dem "Kurier" lässt er nun heftige Kritik an den Corona-Maßnahmen im Kulturbereich anklingen. Er werde keine Besucher kontrollieren: "Ich bin nicht der Blockwart der Bundesregierung. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich das Publikum nicht selektieren darf und vor allem will ich es nicht selektieren."
"Kommt alle rein"
Er würde als Direktor sagen: "Kommt alle rein." Und: "Wir werden ganz sicher niemanden nach einem Testbeleg fragen, geschweige denn nach einem Impfpass. Stellen Sie sich vor, vor der Vorstellung kommen zehn Polizisten und fragen die Menschen nach dem Impfpass! Bei dieser Vorstellung wird mir übel!"
Föttinger verwehrt sich dagegen, vom Theaterpublikum einen negativen Coronatest für den Vorstellungsbesuch verlangen zu müssen. Durch die Öffnung der Kultur wolle man eine Testpflicht der Bevölkerung erzwingen und benutze die Theater als unfreiwillige Komplizen. "Es ist einerseits sehr durchschaubar, dass es sich um einen Probelauf für eine indirekte Impfpflicht handelt. Andererseits ist es eine Form der Nötigung, deren Umsetzung aus Angst um den Imageverlust an die Theaterdirektoren weitergegeben wird."