Tierische Legenden

Wie viele Leben hat eine Katze jetzt wirklich? 

In dem einen Land heißt es, eine Katze hätte sieben Leben - im anderen Land dann doch neun? Woher kommt die Legende der fast unsterblichen Katze? 

Heute Tierisch
Wie viele Leben hat eine Katze jetzt wirklich?
Katzen sind immer noch die beliebtesten Haustiere der Österreicher. 
(Symbolbild) Getty Images

Der älteste Fund einer Katze als Haustier geht bereits 9.500 Jahre zurück. In Zypern wurde 2004 ein altes Grab entdeckt, welches einen Menschen mit seiner Katze zeigt. So lange, oder noch länger sind Katzen also schon an unserer Seite und faszinieren uns noch immer. Die Zweckgemeinschaft zwischen Katze und Mensch besteht seit Beginn des Ackerbaus. Da eine Katze klug genug ist möglichst wenig Energie für die Jagd aufzuwenden, schlich sie also um Kornspeicher herum, welche die Mäuse anzogen. Da auch der Mensch von der Katze profitierte, versuchte er sie mit Milch und anderen Leckereien zu halten. Die Hauskatze war geboren ... 

Legenden und Mythen

So faszinierend die Stubentiger an sich sind, so sind es auch die Legenden und Mythen der Katzen. Während man sie im alten Ägypten als Götter verehrte, galt die Katze für die Kirche als böses Omen. Ein Dämon der immer nur in Begleitung mit einer Hexengestalt in Erscheinung tritt und ebenfalls auf den Scheiterhaufen verbrannt gehört. Auch wenn sie laut Studien kaum domestiziert wurde, da dreimal so wenig Gene durch den Prozess verändert wurden wie beim Hund und sie innerhalb von ein paar Wochen ohne menschliche Fütterung komplett verwildern würde, lieben wir die Eigenheiten der Katze und wollen sie als Haustier nicht missen. 

Sieben oder neun Leben? 

Ob und warum eine Katze mehr als ein Leben haben soll, liegt wohl an der Robustheit der Katze. Sie überleben Fensterstürze und sind in der Wildnis nahezu unsichtbar. In einigen Ländern hat die Katze neun Leben - in Ägypten, Nordamerika, Großbritannien und Skandinavien. Teilweise durch den Glauben repräsentiert, wie beispielsweise die Beteilung von neun Göttern an der gesamten Schöpfung im Land der Pharaonen, wo aber auch die Höchsten immer ein Neun-Gänge-Menü kredenzt bekamen. Die Zahl Neun ist also in vielerlei Hinsicht ein Symbol für das Leben, die Energie und die Schöpfung. 

Dann kam jedoch das Christentum, welches den Sohn Gottes zur neunten Stunde des Tages am Kreuz sterben ließ - vorbei war die positive Assoziation mit der Zahl neun und "Blasphemie" wenn die Katze ausgerechnet neun Leben haben soll. Sieben ist bei den Katholiken also viel netter und symbolischer - immerhin schuf Gott die Bibel in sieben Tagen, es gibt sieben Tugenden und sieben Todsünden. 

Die sieben christlichen Tugenden sind:
Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube, Hoffnung und Liebe;
Die sieben Todsünden sind:
Stolz, Habgier, Neid, Zorn, Völlerei, Trägheit und Wolllust;

Man kann also sagen, je nachdem wo dein Schnurrli herkommt spricht man entweder von sieben, oder eben neun Leben. Das zähe Kätzchen wird schon wissen warum es generell öfter zwischen Leben und Tod umherspringt, als andere Tiere - denn eines ist ganz gewiss: Die größte Leistung der Katze war, unsere Herzen zu erobern und sich darin zu verewigen. Unsterblich? Irgendwie schon.

red
Akt.