Ab Herbst in Österreich

Werkzeug überflüssig! Ikea will mehr wie Lego werden

Demnächst möchte Ikea bei uns ein Pax-Regal anbieten, das sich blitzschnell und werkzeuglos montieren lässt. Andere "Turbo-Möbel" sollen folgen.

Wolfgang Bartosch
Werkzeug überflüssig! Ikea will mehr wie Lego werden
"Kleine Revolution": Ikea-Chef Jesper Brodin (55)
Ingka Group

Möbel fein säuberlich zerlegt im Packerl – das ist super, wenn man sie transportieren möchte. Der Zusammenbau lässt aber bei vielen tatsächlich Puls und Blutdruck hochschießen, wie erst im Vorjahr eine Studie des Konsumenten-Online-Netzwerks hotukdeals.com zeigte.

Damals hatte man Testkandidaten die 20 beliebtesten Ikea-Möbel zusammenbauen lassen und dabei Puls und Blutdruck sowie Erfolgsrate gemessen. Fazit: Do-it-yourself bei Regalen, Kommode, Bett, Kaffeetischchen und Co. macht keinen Spaß, echt nicht.

Negativer Spitzenreiter war die Pax Garderobe, die auf einen Stressfaktor von 100 Punkten (von 100 möglichen!) kam, jeder zweite scheiterte zudem am Zusammenbau. Bloß das Kallax-System konnte jedes der Versuchskaninchen fertigstellen, entsprechend niedrig war mit neun Punkten der Stresslevel. Warum? Weil sich die Kallax-Teile ohne Werkzeug einfach mit Holzdübeln zusammenstrecken lassen.

Diese Studie (und wohl auch Klagen frustrierter Kunden) scheint sich Ikea tatsächlich zu Herzen genommen zu haben. "Wir entwickeln ein neues System für den Zusammenbau unserer Möbel. Unsere Kunden sollen weniger selbst schrauben müssen", verspricht Ikea-Boss Jesper Brodin (55) nun im Interview mit der deutschen "Bild"-Zeitung eine "kleinen Revolution".

Ikea wird ein bisschen wie Lego

Konkret soll es künftig mehr Klick-Verbindungen geben, ähnlich wie bei Lego-Steinen. Der Zusammenbau solle so laut Brodin "viel schneller gehen, etwa in der Hälfte der Zeit". Die ersten Prototypen habe er persönlich getestet. "Ich bin ziemlich geübt beim Aufbau unserer Möbel. Für Pax brauche ich 40 Minuten, die neue Version habe ich in zehn Minuten aufgebaut", zitiert die "Bild" den Ikea-Boss.

Das erste Modell, besagtes Pax-Regal, soll in Deutschland im Sommer in die Ikea-Einrichtungshäuser kommen. Wir Österreicher müssen uns hingegen laut Ikea Austria noch bis Herbst gedulden. Hier startet der Verkauf erst im neuen Geschäftjahr – und das beginnt im September.

Auch Zerlegen wird einfacher

Nach und nach soll jedenfalls die gesamte Produktpalette (sofern technisch möglich) auf das neue Konzept umgestellt werden, wie "Heute" erfuhr. Das soll nicht nur den Zusammenbau sondern auch das Zerlegen beschleunigen und vereinfachen. Möbel können so etwa bei einem Umzug leichter mitgenommen werden, was ihre Lebensdauer verlängert und Ikea dem selbsterklärten Ziel näherbringt, bis 2030 "klimapositiv und zirkulär" zu werden.

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    Ikea Österreich

    Vereinfacht gesagt: Ikea-Möbel sollen künftig deutlich länger als bisher im Umlauf bleiben, wenn machbar repariert oder, wenn das nicht funktioniert, wiederverwertet werden. Dementsprechend sollen künftig alle Produkte ausschließlich aus nachwachsenden bzw. recycelten Rohstoffen bestehen.

    Wer’s gar nicht erwarten kann: Eher still und ohne viel Trara hat Ikea bereits Anfang November eine überarbeitete Version des Billy-Bücherregals angekündigt. Hier wird, ein erster Schritt, die Rückwand nicht mehr mit 50 Nägeln sondern mit einfachen Schnappverschlüssen montiert. Die Neuheit ist mittlerweile auch in den Filalen zu haben.

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