"Pro Palästina"-Camp in Wien

Weiter Ärger über Camp: Polizei bereit zur Räumung

Die Polizei rückt mit großem Aufgebot aus. Grund dafür ist die Gegendemo beim "Pro-Palästina"-Protestcamp. Wird das Camp bald geräumt?

Annika Fried

Das "Pro-Palästina"-Camp, das seit Montag seine Zelte am Uni Campus Wien aufgeschlagen hat, sorgt weiterhin für Aufregung. Mittlerweile hat sich eine Gegenbewegung gebildet, die lautstark gegen die Dauercamper demonstriert. Die Polizei ist vor Ort und auch bereit, einzuschreiten und das Camp im Falle von "strafrechtlich relevanten" Ausschreitungen zu räumen.

Polizei mit genug Streitkräften vor Ort

Wir besuchen das Camp und treffen auf dutzende Polizisten, die sich gerade mit Knieschonern ausstatten und sich rund um die Demonstrierenden versammeln. Wir sprechen mit dem Pressesprecher der Polizei und fragen nach, ob eine Räumung des Protestcamps bevorsteht:

Sollten gegebene Umstände auftreten, die ein weiteres Einschreiten fordern, dann werden wir das auch tun. Wir sind derzeit mit ausreichenden Kräften vor Ort, um auf die gegebenen oder auch auf zukünftige Umstände reagieren zu können. Man muss auch bedenken, ob strafrechtliche Relevanzen vorliegen – das ist derzeit noch nicht gegeben."
Mattias Schuster
Pressesprecher Polizei

Strafrechtliche Relevanzen wären unter anderem "eine Sachbeschädigung oder andere Bestimmungen nach dem Strafgesetzbuch". Ob die Situation in den nächsten Stunden oder Tagen eskalieren wird und die Polizei einschreiten muss, wird sich zeigen.

Polizeiaufmarsch beim "Pro Palästina"- Protestcamp
Polizeiaufmarsch beim "Pro Palästina"- Protestcamp
heute.at

Bevölkerung verärgert

Unter den Campern und den Gegendemonstranten befinden sich auch einige Passanten, die das Geschehen aufmerksam beobachten. Die meisten sind über die Besetzung des Uni-Campus und die "antisemitischen" Parolen der Protestierenden verärgert. Christian, der gerade auf dem Weg zur Bibliothek ist und sich vom Tumult gestört fühlt, appelliert an den Direktor der Universität, das Camp auflösen zu lassen:

Man kann hier nur öffentlich an den Rektor appellieren: Das Campieren in Parkanlagen ist in Wien verboten und wenn ich mir vorstelle, welche Kosten die Universität durch die kaputte Wiese dann auch noch haben wird, wird es höchste Zeit, dass die Uni und der ÖH das verurteilen und tätig werden. Das ist nicht einzusehen!
Christian, 65
regt sich über das Protestcamp auf

Es bleibt abzuwarten, ob die Universität darauf reagieren wird. Die Camper werden auf jeden Fall nicht müde, ihre Parolen zu singen und wollen sich so schnell nicht verscheuchen lassen.

Auf den Punkt gebracht

  • Das "Pro-Palästina"-Camp am Uni Campus Wien sorgt weiterhin für Aufregung
  • Mittlerweile hat sich eine Gegenbewegung gebildet, die gegen die Camper demonstriert
  • Die Polizei ist vor Ort und auch bereit, einzuschreiten und das Camp im Falle von "strafrechtlich relevanten" Ausschreitungen zu räumen
AF
Akt.