Neue AMS-Regelung
Vater von Behindertem (19): "Mogelpackung"
Ein Polizist (50) aus NÖ hat einen behinderten Sohn (19) und begrüßte die neue AMS-Regelung. Aber: "Mein 19-jähriger Sohn fällt durch."
Jugendlichen und Menschen unter 25 Jahren, die bisher wegen fehlender Arbeitsfähigkeit keinen Zugang zum AMS hatten, wird dieser nun ermöglicht. Die Bundesregierung hatte dazu im Sommer einen Ministerratsvorschlag beschlossen, mit dem junge Menschen nicht vorzeitig als arbeitsunfähig erklärt werden. Damit können die Betroffenen vom AMS betreut werden und die Angebote des Arbeitsmarktservice nutzen. Die Neuerungen gelten ab 2024.
Nur Dr. Stefan E. aus Niederösterreich macht jetzt auf eine gravierende Lücke in der neuen Regelung aufmerksam. Der Familienvater hat einen 19-jährigen, schwer behinderten Sohn aus erster Ehe. Der 19-Jährige arbeitet in einer Behindertenwerkstatt und bekommt dafür Taschengeld. Stefan E. bezahlt rund 700 Euro Alimente für den Teenager – ein Leben lang. "Da bleibt dann für meine anderen vier Kinder weniger übrig", stellt der Familienvater trocken fest.
„Ich dachte, dass das neue Gesetz auch für unsere Familie Erleichterung bringen wird. Weit gefehlt“
"Ich dachte mir, dass dieses neue Gesetz auch für unsere Familie eine Erleichterung bringen wird. Das insofern, dass mein Sohn Arbeitslosengeld bekommt und versichert ist. Weit gefehlt - denn mein Sohn ist 19 Jahre alt und wie Sie dem Schreiben (siehe Bilderserie) entnehmen können, gilt das nur für Personen, die mit 1. Jänner 2024 18 Jahre alt werden" so der Polizist enttäuscht.
"Mogelpackung"
Der Beamte erachtet das neue Gesetz als Hohn: "Es sollte eine Verordnung gemacht werden, dass dieses Gesetz für alle behinderten Menschen bis 25 Jahre gelten sollte! Das ist eine Mogelpackung! Es gilt nämlich nicht für Menschen, die vor dem 1. Jänner 2024 18 Jahre alt geworden sind und danach noch nicht 25 Jahre alt sind! Wieso wird nicht gleich ein "intelligentes" Gesetz für behinderte Menschen gemacht? Eben zum Beispiel, dass es gerechten Lohn gibt und nicht nur Taschengeld? Oder wo bleibt die Mindestsicherung für den behinderten Menschen? Die kommt erst wenn ich als Österreicher keinen Beruf habe und keine Alimente zahlen kann. Vor allem kommt dann leider der Neid und in weiterer Folge die Abneigung gegen Fremde automatisch auf. Denn zum Beispiel Flüchtlinge aus der Ukraine bekommen alle Mindestsicherung oder Asylwerber werden mit diversen Geldleistungen unterstützt", so der Vater abschließend.