ÖBB-Bus

Trotz Freifahrt: Schülerin muss 1.-Klasse-Ticket kaufen

Eine Kärntnerin (15) pendelt mit dem Bus ins Internat in Graz. Ihre Schülerfreifahrt-Karte wurde nun abgelehnt, sie musste stattdessen 37 Euro zahlen.

Österreich Heute
Trotz Freifahrt: Schülerin muss 1.-Klasse-Ticket kaufen
Eine junge Kärntnerin musste trotz Schülerfreifahrt ein Erste-Klasse-Ticket lösen.
Getty Images (Symbol)

Ihr Schulweg ist nicht gerade kurz, aber eine 15-Jährige nimmt ihn für ihre Ausbildung in Kauf. Die Schülerin muss mit dem ÖBB-Intercitybus regelmäßig von Klagenfurt nach Graz fahren, um dort ein Internat zu besuchen. Dafür hatte sie bisher Anrecht auf Schülerfreifahrt und reiste gratis. Im November des Vorjahres wollte sich einen angenehmen Platz im vollen Bus sichern und kaufte sich dennoch ein Online-Ticket mit Sitzplatz-Reservierung für die zweite Klasse.

Doch der Busfahrer weigerte sich, sie einsteigen lassen: Beide Fahrkarten der Kärntnerin seien ungültig. Sie musste sich stattdessen ein Erste-Klasse-Ticket um 37 Euro online kaufen. "Sonst wäre meine Tochter nicht nach Graz gekommen", ärgert sich ihr Vater in der "Kleinen Zeitung".

"Kein Einzelfall"

Bei der ÖBB-Hotline erfuhr der Kärntner, dass es offenbar "eine interne Regelung" geben würde. "Die Tickets sind so nicht gültig, aber online buchbar. Es sei kein Einzelfall, man wünscht sich dort selbst eine klare Regelung." Der Vater schickte eine Beschwerde an die ÖBB, doch erhielt auch knapp ein halbes Jahr später keine Antwort.

Inzwischen wissen die Schülerin und ihr Papa: Ihre Tickets waren tatsächlich ungültig. Auf Anfrage der "Kleinen Zeitung" erklärten die ÖBB das eher technisch: "Wir akzeptieren eine Kombination von Schülernetzkarten angrenzender Verkehrsverbünde für verbundüberschreitende Fahrten. Jedoch gilt diese Regelung ausschließlich für Linien innerhalb der Verkehrsverbünde. Der Intercitybus zwischen Klagenfurt und Graz ist keine Verbundlinie, weshalb Schülernetzkarten der Verkehrsverbünde Kärnten und Steiermark auf dieser ÖBB-Linie nicht gültig sind."

Die ÖBB räumen jedoch ein, dass dies nicht klar auf der Webseite kommuniziert wurde. Inzwischen kann man das Ticket, das die 15-Jährige bei sich hatte, nicht mehr online buchen. In Zukunft darf die junge Kärntnerin aber auch nicht mehr gratis in die Schule fahren. Die 37 Euro vom Erste-Klasse-Ticket werden ihr rückerstattet.

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    Die 2. Klasse im Railjet der neuen Generation.
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    ÖBB | Harald Eisenberger

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine 15-jährige Schülerin aus Kärnten musste für ihren Schulweg von Klagenfurt nach Graz plötzlich ein Erste-Klasse-Ticket kaufen, nachdem ihre Schülerfreifahrt-Karte und ihr zweite-Klasse-Ticket vom Busfahrer als ungültig erklärt wurden
    • Die ÖBB räumten ein, dass die Regelungen bezüglich der Gültigkeit der Fahrkarten unklar kommuniziert wurden und erstatteten die Kosten für das Erste-Klasse-Ticket zurück
    red
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