Oberösterreich
Teuerung extrem – das droht jetzt Versicherungskunden
Hiobsbotschaft für Versicherungsnehmer: Die Prämien könnten empfindlich teurer werden. Der Grund: die rapide Zunahme von Wetter-Extremen.
Unwetter haben Österreich seit Tagen fest im Griff. Erst am Dienstag zogen Orkanböen mit bis zu 161 km/h übers Land. Ein Experte hat nun erklärt, dass weitere Mega-Gewitter zu erwarten sind.
Angesichts der Häufung von Hagel hat die Oberösterreichische Versicherung jetzt schlechte Nachrichten für Kunden: Sie müssen wahrscheinlich bald tiefer in die Tasche greifen.
"Wenn über einen längeren Zeitraum die Wiederkehrperioden solcher Hagelereignisse steigen – Stichwort: Klimawandel – dann werden wir uns alle darauf einstellen müssen, auch die Prämien an diese Situationen anzupassen", sagt der Chef des Unternehmens, Othmar Nagl, zum ORF.
„"Wir werden uns alle darauf einstellen müssen, auch die Prämien an diese Situationen anzupassen." Oberösterreichische-Versicherung-Chef Othmar Nagl“
Bevölkerung sensibler
Nach dem Unwetter "Volker" im Juni 2021 sind der Oberösterreichischen Versicherung Kfz-Schäden in Höhe von 18 Millionen Euro gemeldet worden. Seither habe die Sensibilität in der Bevölkerung genommen, so Nagl. Die Menschen seien stärker an einem Schutz gegen Naturkatastrophen interessiert.
Für den Autohandel kann Hagel existenzbedrohend sein, wenn Dutzende Autos schlagartig nur mehr einen Bruchteil wert sind. Es gebe aber Abnehmer für beschädigte Fahrzeuge, berichtet Wirtschaftskammer-Vertreter Adolf Seifried. "Die großen Hagelschäden, die werden meist im Ausland angeboten oder im reparierten Zustand vergünstigt am österreichischen Automarkt."
Händler setzen übrigens auf eine spezielle Methode, um Autos zu schützen: Sie spannen Netzen, die große Körner abfangen, über die Wagen.
Gewaltiger Schaden in der Landwirtschaft
Die Unwetter in der Nacht auf Montag haben die Landwirtschaft in Oberösterreich hart getroffen: Auf einer Fläche von 7.100 Hektar kam es in den Bezirken Steyr-Land, Linz-Land und Perg Ackerkulturen teils zu einer massiven Zerstörung. Getreide, Mais, Sojabohne, Zuckerrübe und Ölkürbis wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Sachverständige haben den vorläufigen Schaden erhoben. Er beläuft sich auf 4,6 Millionen Euro, so Wolfgang Winkler, Landesdirektor der Hagelversicherung.
