Haustiere

"Teacup" - kränkliche Mini-Hunde als Trend 

Fragwürdiger Trend! Degenerierte Mini-Hündchen boomen als "niedliche" Accessoires auf Instagram.

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"Teacup"-Hunde - so klein wie ein Teehäferl. Ihren Frauchen dienen sie oft als lebendige Accessoires für mehr Likes und Reichweite.
"Teacup"-Hunde - so klein wie ein Teehäferl. Ihren Frauchen dienen sie oft als lebendige Accessoires für mehr Likes und Reichweite.
iStock

Ihre Frauchen und Herrchen ziehen den winzigen Vierbeinern Kostümchen an, setzen ihnen Hüte oder Sonnenbrillen auf oder stecken die Minihunde für das "perfekte Foto" in Teehäferl, Taschen und Co. Maximal 23 Zentimeter groß werden diese sogenannten "Teacup"-Hunde. "Teacup" deswegen, weil die Hündchen so klein sind (sein müssen), dass sie in ein Teehäferl passen. Auf Instagram sind die kränklichen Mini-Vierbeiner ein absoluter Trend. Kostenpunkt: Über 1000 Euro. 

Diese Hündchen findet man nicht bei einem seriösen Züchter. Denn auch, wenn die Minihunde für so manchen süß aussehen mögen, teilen sie alle ein bitteres Schicksal. Sie sind krank und leiden unter genetischen Störungen, wie Elisabeth Penz, Pressesprecherin von Vier Pfoten, erklärt. 

Degenerierte Hunde als lebende Accessoirs 

Tierschützer kritisieren die Züchtung und den Boom um die degenerierten Vierbeiner. Die Hunde müssen zum einen als lebendige Accessoirs für Frauchen herhalten. Zum anderen sind die kleinen Tierchen oft krank und/oder sehr krankheitsanfällig. Denn "Teacup"-Hunde sind keine eigene Rasse, so Penz.

Damit man so kleine Hündchen züchten kann, nimmt man aus einem Wurf die schwächsten und kleinsten Vierbeiner heraus, um mit diesen Tieren weiterzuzüchten. Dabei wird bewusst in Kauf genommen, dass gewisse genetische Störungen weitergezüchtet werden, so Penz. Die Folge: Die Minihündchen sind oft degeneriert und besonders krankheitsanfällig.

Kleiner Hund, große Reichweite?!

"Teacup"-Hunde haben oft ein fragiles Knochensystem, können nicht richtig atmen, sind extrem leicht unterzuckert und es ist ihnen sehr schnell kalt, da ihr Herzkreislaufsystem schlecht funktioniert. Den posierenden Frauchen auf Instagram scheint dies egal oder sie haben es nicht am Schirm. Die Minihündchen garantieren jedenfalls Likes und Follower. Dies sei ein weiteres Problem, so Penz. Promis machen es vor, ihre Fans mache es nach und wollen ebenfalls winzige Hündchen in Taschen herumtragen oder ihren Vierbeinern Kostüme passend zum eigenen Outfit anziehen. 

Tiere, ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit, so zu züchten wie sie Mensch optisch gefallen und wie es gerade "Mode" ist, fällt in Österreich unter den Begriff "Qualzucht" und ist verboten. Das gilt für Katzen genauso wie für Hunde. "Teacup"-Hunde stellen hierzulande allerdings noch einen Graubereich dar, wie Elisabeth Penz erklärt. Die "Vier Pfoten"-Sprecherin meint, es bräuchte hier eine bessere Zusammenarbeit der zuständigen Stellen, eine Konkretisierung der Krankheiten und genauere Richtlinien, um Qualzuchten als solche erkennen zu können. 

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