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Der neue "Spider-Man" ist der Comic-Film des Jahres

Viel Witz, viel Wow und viele, viele Spider-Helden begeistern im neuen Abenteuer der Marvel-Ikone.

Heute Redaktion
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Warum liebt Hollywood Comic-Movies? Weil die Helden von Marvel, DC und Co. die perfekten Blaupausen für Underdogs und Außenseiter liefern, die das Publikum seit Urzeiten fesseln. Weil diese Helden eine gewaltige Fanbase hinter sich haben, die für Profite an den Kinokassen sorgen. Weil sie sich unablässig neu erfinden und daher das perfekte Kanonenfutter für Reboots, Spin-offs und sonstige Spielereien darstellen.

Hat man genug vom weißen Spider-Man, krallt man sich einfach die Comics, in denen ein Bursch mit afro- und lateinamerikanischen Wurzeln im Spinnenkostüm steckt. Dann schwingt sich statt Peter Parker der junge Miles Morales durch die Wolkenkratzerschluchten von New York. "Paralleldimension" heißt das Zauberwort, und es eignet sich hervorragend, um beliebte Figuren oder Geschichten in einen neuen Kontext zu setzen.

Der Trailer von "Spider-Man: A New Universe":

Sechs Spinnen gegen den Chefkegel

"Spider-Man: A New Universe" verschränkt gleich mehrere alternative Realitäten - ein futuristischer Apparat des Superschurken Kingpin macht's möglich. Erst krabbelt eine radioaktive Spinne durch das Portal und macht Miles Morales per Handrückenbiss zum Spider-Boy. Dann landen ein bierbäuchiger Peter Parker, Spider-Woman Gwen Stacey (ein eigenes Spin-off ist bereits in Arbeit), Anime-Charakter Penny Parker samt Spinnenroboter, der trübsinnige Spider-Man Noir und sogar ein Spider-Schwein-Cartoon in Miles' Dimension. Gemeinsam wollen sie dem Kingpin das Handwerk legen.

Noch besser als die Avengers und Deadpool

Viel hätte bei dieser irren Story in die Hose gehen können. Auch weil der Film unter der Ägide von drei Regisseuren (Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman) und zwei Drehbuchautoren (Rodney Rothman und Phil Lord) entstand. Versalzen ist der Brei trotz vieler Köche nicht: Der neue, animierte "Spider-Man" ist atemberaubend gut.

Da können die Avengers sich noch so sehr anstrengen, Deadpool noch so unverschämte Witze reißen - "Spider-Man: A New Universe" ist das Comic-Movie des Jahres.

Glaubwürdiger Teenager, jede Menge Witz

Miles zeigt sich schon in seiner ersten Szene, beim Fantasie-Englisch-Singen zur Melodie aus dem Kopfhörer, lebensechter als es Tobey Maguire (von 2002 bis 2007 als erster Live-Action-Spiderman im Einsatz) je hätte sein können.

Die Action ist epochal, der Humor allgegenwärtig und breit gefächert. Wenn Spidey statt Bauchmuskeltraining lieber Pizza mampft und sein Kostüm mit einer schlabbrigen Jogginghose ergänzt, wenn sein farbenblindes Alter-Ego Spider-Man Noir an einem Rubik-Würfel und ein Datendieb an einem chaotischen Desktop verzweifelt, gibt's auch für Comic-Movie-Neulinge reichlich zu lachen.

Sowohl Kenner des Genres als auch der Marvel-Vorlagen kommen mit Insidern und Easter-Eggs auf ihre Kosten. Die Comic-Klischee-Kiste wird dabei zwar nicht entrümpelt, dafür aber kräftig durchgeschüttelt (sechs Origin Storys für sechs verschiedene Helden, fünf davon im Schnelldurchlauf).

Die perfekte Animation für eine Comicverfilmung

Zusätzlich schöpft der Streifen die Möglichkeiten der Trickfilm-Animation voll aus. Mal bunt, mal düster, mal Banksy-esk und nicht selten im Comickästchen-Look. So bekommen wir auch (entschärfte) grausliche Szenen zu sehen, die in einer jugendfreien Realverfilmung kaum denkbar wären.

Die Stimmen der Helden und Bösewicht kommen von Shameik Moore (Miles), Jake Johnson (Peter B. Parker), Hailee Steinfeld (Gwen), Lily Tomlin (Aunt May), Mahershala Ali (Onkel Aaron), Nicolas Cage (Spider-Man Noir), Zoë Kravitz (Mary Jane) und Liev Schreiber (Kingpin).

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"Spider-Man: A New Universe" startet am 14. Dezember 2018 in den österreichischen Kinos.

(lfd)

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