Eklat im Gemeinderat

"So eine Rotzpippn": Grazer Bürgermeisterin empört ÖVP

Weil sie ÖVP-Gemeinderat Martin Brandstätter "Rotzpippn" genannt hat, fordert die ÖVP nun eine Entschuldigung von der Grazer Bürgermeisterin.

Österreich Heute
"So eine Rotzpippn": Grazer Bürgermeisterin empört ÖVP
Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) sorgte mit einem verbalen Ausrutscher während einer Gemeinderatssitzung für einen Eklat.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Gefallen ist der "Rotzpippn"-Sager schon in der Dezember-Sitzung des Gemeinderates, als die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) leise ihrem Ärger freien Lauf ließ – ihr Mikrofon allerdings noch an war. "So eine Rotzpippen" sagte sie und meinte damit ÖVP-Gemeinderat Martin Brandstätter. Die ÖVP ist empört, verlangt jetzt eine Entschuldigung.

Tatsächlich gibt es laut "Meinbezirk" sogar ein Beweisvideo von Kahrs verbalem Ausrutscher, dieses darf jedoch laut städtischer Richtlinie und obwohl es sich um eine öffentliche Sitzung handelte, nicht publiziert werden. Und tatsächlich um die Frage, wer welches Videomaterial vom Livestream verwenden kann und wie man mit Handyaufnahmen während der Gemeinderatsitzung umgehen soll, ging es bei dem Disput zwischen Brandstätter und Kahr. Die Diskussion wurde immer aufgeheizter, weshalb Brandstätter in seiner Wortmeldung die Sitzungsführung der Bürgermeisterin kritisierte. Danach fiel die leise "Rotzpippn".

Eine Rotzpipn zeichnet sich dadurch aus, dass sie meistens kleiner ist als durchschnittliche Menschen und vor allem aber auch dadurch, dass sie außergewöhnlich frech ist. Unsere deutschen Nachbarn würden diese Spezies vermutlich als Rotznase oder als Rotzlöffel bezeichnen.
Rafaela Lobaza
Deutsche Allgemeine Zeitung

Da Kahr im Grazer Gemeinderat selbst den Vorsitz führt und sich schwerlich selbst einen Ordnungsruf erteilen kann, wird der Sager wohl ungeahndet bleiben. Der steirische VP-Chef Kurt Hohensinner verlangt deshalb eine öffentliche Entschuldigung. "Die verbale Entgleisung unserer Bürgermeisterin Elke Kahr ist dem Amt nicht würdig", schreibt er auf Facebook, und fügt hinzu: "Der sachlich-harte Diskurs ist in der Demokratie oft notwendig, Beschimpfungen dieser Art nicht."

Eine Antwort ist noch ausstehend.

Was du am Mittwoch, 17.01.2024, gelesen haben solltest
red
Akt.