Wintersport

Shiffrin-Kritik: "Sieht nicht nach Rennhang aus"

In zwei Wochen soll der Ski-Weltcup in die neue Saison starten. Die Piste in Sölden wird vorbereitet. Doch Mikaela Shiffrin kritisierte den Termin. 

Sport Heute
Mikaela Shiffrin übt durchaus scharfe Kritik am Weltcup-Auftakt in Sölden.
Mikaela Shiffrin übt durchaus scharfe Kritik am Weltcup-Auftakt in Sölden.
Gepa, Screenshot

Der traditionelle Weltcup-Auftakt mit dem Gletscher-Riesentorlauf steht am 28. Oktober auf dem Programm, dann sollen die Frauen die neue Saison eröffnen. Die Männer sind einen Tag später an der Reihe. Die Arbeiten auf dem Rettenbachferner laufen jedenfalls auf Hochtouren. Dank Temperaturen von rund zehn Grad und ausbleibendem Schneefall sieht es auf dem Gletscher im Ötztal aber noch lange nicht nach einem Weltcuprennen aus. Winterwunderland Fehlanzeige.

Nur dank der im letzten Winter angelegten Schneedepots kann ein dünnes weißes Band präpariert werden. Nun hoffen die Organisatoren auf kühle Temperaturen, um beschneien zu können. Für den 18. Oktober ist vorerst einmal die Schneekontrolle angesetzt. 

Shiffrin-Kritik

Ein Ski-Weltcupauftakt bei derart warmen Temperaturen und ohne Schneefall – das irritiert auch Ski-Star Mikaela Shiffrin, wie die US-Amerikanerin am Rande eines Medientermins ihrer Skifirma "Atomic" in Altenmarkt klarstellte. "Ich kann mich jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den Zustand bringen, um ein Rennen zu fahren. Aber macht das wirklich Sinn?", fragte die 28-Jährige. "Sollen wir die Umwelt an unseren Zeitplan anpassen? Oder sollen wir die Zeitpläne an die Umwelt anpassen? Ist jetzt der Zeitpunkt, um Skirennen zu fahren? Eher nicht", äußerte sich die Rekordsiegerin im Weltcup äußerst kritisch über den Gletscher-Auftakt in Tirol. 

1/24
Gehe zur Galerie
    Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute. Österreichs größte Ski-Legenden im Ruhestand.
    Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute. Österreichs größte Ski-Legenden im Ruhestand.
    gepa, picturedesk, Instagram

    "Der Kalender sollte überdacht werden", meinte die US-Amerikanerin weiter, nicht nur auf den Gletscher-Riesentorlauf bezogen. Denn so könnte zum Beispiel auch der zweite Versuch der Weltpremiere der Matterhorn-Abfahrt Anfang November ins Wasser fallen. Auch in den Schweizer Alpen gibt es aktuell kaum Schnee.

    "Sieht nicht nach Rennhang aus"

    Fotos der kahlen Felsen und des künstlich aufgetragenen Schneebandes machen gerade europaweit Schlagzeilen. Und sind nicht gerade Werbung für den Skisport. Dessen ist sich auch die US-Amerikanerin bewusst. "Das sieht nicht nach einem Rennhang aus", meinte Shiffrin, betonte aber gleichzeitig: "Sie werden es schon hinbekommen. Nur: Ich denke, man sollte den Termin für dieses Rennen überdenken." 

    1/14
    Gehe zur Galerie
      Das sind die Ski-Weltmeister von Courchevel/Meribel
      Das sind die Ski-Weltmeister von Courchevel/Meribel
      GEPA, Montage "Heute"

      Neben dem Zittern um den Gletscher-Auftakt in Sölden sieht Shiffrin noch ein weiteres Problem: die Trainingsmöglichkeiten. Das Pitztal, eine von nur drei aktuell offenen Trainingsstellen, wird geradezu überrannt. Das zeigen auch Bilder der Wetterpanorama-Kamera. Die Ski-Stars müssen beim Lift lange Schlange stehen, am schmalen Pistenrand tummeln sich die Serviceleute, Ski liegt an Ski, Rucksack an Rucksack. "Es gibt immer weniger Trainingsplätze für uns in Europa", hielt Shiffrin fest. Angesprochen, ob die 28-Jährige eine derart kräftezehrende Saison mit 45 Weltcuprennen durchstehen könne, meinte sie nur: "Überhaupt nicht."