"Zwischen 2033 und 2035"

Russland will Atomkraftwerk auf dem Mond bauen

In Kooperation mit China plant Russland bis 2035 ein Mondkraftwerk. Dabei soll es nicht um Waffen, sondern um automatischen Aufbau gehen.

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Russland will Atomkraftwerk auf dem Mond bauen
Russland hat erstmals seit fast 50 Jahren wieder einen Flug zum Mond gestartet. Die Mission endete jedoch am 19. August 2023 mit einem Absturz der Raumsonde "Luna-25" in einen Mondkrater.
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"Heute ziehen wir ernsthaft das Projekt der Lieferung und des Aufbaus einer Energieanlage auf der Mondoberfläche in Betracht, irgendwann zwischen 2033 und 2035 gemeinsam mit unseren chinesischen Kollegen", sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Dienstag bei einer Veranstaltung vor Jugendlichen. Der Aufbau werde dabei nicht von Hand, sondern automatisch erfolgen, die technischen Lösungen dafür gebe es praktisch bereits, versicherte er.

Borissow betonte zugleich, dass es nicht um die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum gehe. Russland habe sich stets dagegen ausgesprochen und bleibe bei dieser Haltung.

Zuletzt hatte es in den USA Spekulationen darüber gegeben, dass Russland Satelliten mit einer neuartigen atomaren Waffe bekämpfen wolle. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte diese Spekulationen zurückgewiesen.

Russland und China haben 2021 eine Absichtserklärung zum Ausbau ihrer Zusammenarbeit im Weltall unterzeichnet – auch vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen Moskaus mit dem Westen. So hat Russland seinen Ausstieg bei der Raumstation ISS verkündet.

Die ursprünglich nach 2024 enden sollende Kooperation soll nun aber zumindest bis 2028 noch fortgesetzt werden. China hat ein eigenes Programm zur Erkundung des Mondes. Bereits im Mai soll die unbemannte Sonde "Chang’e 6" zum Erdtrabanten aufbrechen, um Gesteinsproben zu holen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Russland plant in Kooperation mit China den Bau eines Mondkraftwerks bis 2035, das automatisiert errichtet werden soll
  • Es besteht jedoch die klare Betonung, dass es sich bei dem Projekt nicht um die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum handelt, sondern um die Energieerzeugung auf dem Mond
  • Außerdem haben Russland und China ihre Zusammenarbeit im Weltall ausgebaut, was als Reaktion auf zunehmende Spannungen mit dem Westen gesehen werden könnte
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