Illegaler Abschuss! 

Rekordflieger "Knubbel" wurde grausam vom Himmel geholt

Der absolute Rekordflug von 760 Kilometer am Stück über das Mittelmeer sollte für Waldrapp-Jungvogel-Mädchen "Knubbel" ein jähes Ende nehmen. 

Heute Tierisch
Rekordflieger "Knubbel" wurde grausam vom Himmel geholt
"Knubbel" war ein Teil des "LIFE20: Northern Bald Ibis" Projektes. 
©Tiergarten Schönbrunn

So gemein! Tierschützer aus mehreren Ländern schließen sich zusammen um im Sinne des Artenschutzes den bereits als ausgestorben geltenden Waldrapp in Europa wieder langsam anzusiedeln. Fliegen mit den Jungvögel zu Trainingszwecken über mehrere Länder und Meere, um dann mit ansehen zu müssen, dass ein Jungvogel-Mädchen einfach illegal vom Himmel geschossen wird. "Heute" berichtete schon mehrmals über das "Life20 Projekt", welches auch vom Tiergarten Schönbrunn unterstützt wird. 

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    Der Countdown läuft, denn in zwei Wochen sollen 35 Waldrappe in den Süden ziehen.
    Der Countdown läuft, denn in zwei Wochen sollen 35 Waldrappe in den Süden ziehen.
    ©Tiergarten Schönbrunn

    Gute Reise "Knubbel"

    "Knubbel" schlüpfte am 03. Juni 2023 am Bodensee und wuchs auch dort in einer Kolonie auf. Allerdings verlor das junge Waldrapp-Mädchen während der Herbstmigration in Norditalien den Kontakt zu seinen Artgenossen und flog instinktiv nach Süd-West. Da "Knubbel" bereits mit einem GPS-Sender ausgestattet war, konnte man ihre fantastische und rekordverdächtige Route rekonstruieren. Nach insgesamt 1.320 Kilometern, wovon 760 sogar nonstop über das Mittelmeer durchgeflogen wurden (die längste Tagesflugroute, die jemals bei einem Waldrapp dokumentiert wurde) wurde "Knubbel" im Umfeld der spanischen Stadt Calanda illegal vom Himmel geschossen. 

    Wer mehr Informationen zum "LIFE20 PROJEKT" erfahren möchte, kann sich auf der übersichtlichen Website schlau machen.

    Die Tierschützer und Projektmitarbeiter sind erschüttert, da für "Knubbel" natürlich wochenlang die Daumen gedrückt wurden, dass der Jungvogel irgendwann zu seinen Artgenossen in Andalusien trifft. Auch wenn die Chancen gering sind, den Täter zu finden, wurde selbstverständlich Anzeige erstattet, als man die forensischen Daten von "Knubbel" schwarz auf weiß präsentiert bekam. Es zeigt wieder einmal mehr, dass Wilderei auf dem gesamten Globus vorherrscht und eine der größten Gefahren für die Artenvielfalt darstellt. 

    red
    Akt.