Befristete Mietverträge

Plötzlich 350€ mehr Miete – "Mieter sind ausgeliefert" 

Viele Mietverträge werden nur noch befristet vergeben. Für die Mieter bedeutet das zumeist Probleme, teure Mieten und Unsicherheit sind die Folge. 

Österreich Heute
Plötzlich 350€ mehr Miete – "Mieter sind ausgeliefert"
Ein Mietvertrag mit Befristung kann für die Mieter schnell zum Nachteil werden. Er ist oft teurer und unsicherer.
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Inzwischen werden fast die Hälfte aller Mietverhältnisse am privaten Wohnungsmarkt befristet vergeben. Befristete Verträge bedeuten für die Mieter Probleme und Unsicherheiten. 

Mieter sind Vermieter oft "ausgeliefert"

So ging es etwa auch Herr und Frau H. Die beiden schlossen bereits im Juli 2006 einen Mietvertrag ab. Der Plan des Paares war, bis zum Pensionsantritt des Mannes in der Wohnung zu bleiben. Das funktionierte zwar ohne Problem, die beiden konnten den Mietvertrag verlängern. Bei der letzten Verlängerung aber wollte der Vermieter plötzlich um 350 Euro mehr Miete, verlangte insgesamt 1.200 Euro. 

Zwar gäbe es beim Mietrecht die Möglichkeit, unrechtmäßig hohe Miete einzuklagen, erklären die Wohnrechtsexperten der Arbeiterkammer. Viele Mieter in befristen Mietverträgen würden das aber nicht tun, weil sie fürchten, dass ihnen der Vertrag ansonsten nicht mehr verlängert wird. Man sei den Vermietern so mehr oder minder "ausgeliefert", erklärt die Arbeiterkammer. 

Mieter brauchen Sicherheit (...). Daher weg mit den Befristungen, außer bei Eigenbedarf für Privatpersonen.
Thomas Ritt
Leiter der AK Abteilung Kommunal und Wohnen

Keine rechtliche Handhabe für manche Fälle

Doch nicht nur erhöhte Miete ist bei den befristeten Mietverträgen ein Problem. Mit der Befristung geht für die Mieter auch eine hohe Unsicherheit einher. So etwa auch für Frau M. Ihr befristeter Mietvertrag sollte schon in vier Wochen auslaufen, als sie sich an die AK wandte. Denn obwohl der Vertrag fast aus war, weigerte sich der Vermieter, sich festzulegen, ob er das Mietverhältnis verlängern würde. Frau M. hingegen wusste nicht, ob sie sich auf ein anderes Mietanbot einlassen sollte oder weiter auf die mögliche Verlängerung warten soll. 

In solchen Fällen gibt es leider keine rechtliche Handhabe, heißt es von der Arbeiterkammer. Man kann als Mieter hier nur immer wieder nachfragen. Doch auch genau wegen solchen Fällen fordern die Experten eine Änderung im Mietrecht, um Befristungen leichter zu verbieten. Nur noch Privatpersonen sollen eine Wohnung befristet vermieten dürfen, Immobilienkonzerne, Versicherungen und andere große Wohnungsbesitzer sollen in dieser Möglichkeit eingeschränkt werden. 

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