Wien

Flashmob in Wien – Feministinnen haben Goethe im Visier 

Nun wurde das Goethe-Denkmal am Ring in Wien als "Zeichen des Patriarchats" verhüllt. Die Initiative "StoP" will so gegen Partnergewalt mobil machen.

Wien Heute
"Nie wieder Femizid!" lautete das Motto, unter dem die Aktivistinnen den Flashmob starteten. Mit dabei: StoP-Koordinatorin Maria Rösslhumer (Mitte).
"Nie wieder Femizid!" lautete das Motto, unter dem die Aktivistinnen den Flashmob starteten. Mit dabei: StoP-Koordinatorin Maria Rösslhumer (Mitte).
Denise Auer

Es ist "5 nach 12" kritisiert die Initiative "StoP" (Stadtteile ohne Partnergewalt) und spricht dabei vom "Stop" der Gewalt an Frauen. Seit Beginn des Jahres wurden 22 Frauen ermordet, 20 davon wurden als Opfer mutmaßlicher Femizide eingestuft. Deshalb sei es "höchste Zeit, gegenzusteuern", heißt es in einer Aussendung.

Die Initiative startete nun einen Flashmob, bei dem Denkmäler mit "StoP"-Fahnen behängt werden. Am 16. Oktober 2023 etwa wurde das Denkmal von Johann Wolfgang von Goethe am Wiener Opernring (City) verhängt. Zeitgleich fanden weitere Aktionen in Salzburg, Perg (OÖ) und Völkermarkt (Ktn.) statt. 

Mit Schildern und Transparenten machten die Aktivistinnen auf sich und den Kampf gegen Gewalt an Frauen aufmerksam.
Mit Schildern und Transparenten machten die Aktivistinnen auf sich und den Kampf gegen Gewalt an Frauen aufmerksam.
Denise Auer

"Denkmäler symbolisieren patriarchale Männerherrschaft"

Der Hintergrund: Gewalt an Frauen sei "Ausdruck des tiefsitzenden Patriarchats und das Resultat historisch gewachsener ungleicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse zwischen Frauen und Männern". Diese Verhältnisse würden bis heute zur Unterdrückung und Diskriminierung der Frau durch den Mann führen und die vollständige Gleichstellung der Geschlechter verhindern. Beinahe alle Denkmäler in Österreich würden diese patriarchale Männerherrschaft symbolisieren.

Nun ging es Goethe an den Kragen: Goethes literarisches Schaffen spiegle die Geschlechterrollen des 18. Jahrhunderts wider, kritisiert der Verein. Sein Werk könne als sexistisch interpretiert werden, da Frauen oft passiv oder idealisiert dargestellt werden. Seine Statue sei ausschließlich ihm gewidmet, während die Frauen seiner Zeit in Vergessenheit geraten- darauf wollen die Aktivisten unter der Leitung von Koordinatorin und Frauenhaus-Chefin Maria Rösslhumer hinweisen.

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