Reisende sind sauer

"Nur ein Klo, Heizung kaputt" – Chaos in ÖBB-Zug

Wieder Probleme auf der Schiene am Wochenende. "Im ganzen Zug gab es nur ein funktionierendes WC", ärgert sich ein ÖBB-Passagier gegenüber "Heute".

Angela Sellner
"Nur ein Klo, Heizung kaputt" – Chaos in ÖBB-Zug
Ein sogenannter "Gebrechenzettel" pickte auf jeder WC-Tür im Zug. Nur im hintersten Waggon gab es ein funktionierendes Klo.
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Bei den ÖBB ist weiter Sand im Getriebe. Verspätungen, Ausfälle, defekte Toiletten, keine Heizung – Passagiere müssen sich insbesondere auf der Südstrecke regelmäßig ärgern.

Auch am ersten Semesterferienwochenende wurde die Fahrt im ÖBB-Zug für einige Reisende zum Trip jenseits jeden erwarteten Komforts. "Im ganzen Zug gab es nur eine einzige funktionierende Toilette, im allerletzten Waggon", klagt Passagier Josef K. gegenüber "Heute". "Alle anderen Toiletten waren kaputt oder verstopft – eine Zumutung."

"Einzige Toilette im letzten Waggon"

Auf den Toilettentüren waren schleißig sogenannte "Gebrechenzettel" angebracht mit der Info: "WC unbenutzbar. Bitte benutzen Sie die anderen WC". Allerdings habe es ja nur ein einziges intaktes Klo am Zugende gegeben. 

FOTOS – Ärger über Zug-Defekte

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    Die Heizung im ersten Waggon des D738 am Sonntag war von Anfang an kaputt. "Es war eiskalt", berichtet ein Mitfahrender. Später wurde der Eis-Waggon ganz gesperrt.
    Die Heizung im ersten Waggon des D738 am Sonntag war von Anfang an kaputt. "Es war eiskalt", berichtet ein Mitfahrender. Später wurde der Eis-Waggon ganz gesperrt.
    privat

    Konkret geht es um den Zug D738 (von Lienz in Osttirol nach Wien), mit dem Josef. K. am Sonntagnachmittag unterwegs war. "Im ersten Waggon war von Anfang an die Heizung kaputt", erzählt er. "Da konnte man nicht sitzen, es war einfach zu kalt." Erst habe es geheißen, beim Halt in Villach werde man schauen, die Heizung zu richten – "aber dann wurde der ganze Waggon ab Villach gesperrt". Mit der Begründung, die Heizung sei "tot".

    Statt anfangs vier standen im ganzen Zug dann nur drei Waggons zur Verfügung. Alles Zweite Klasse, eine Erste Klasse gab es nicht. "Extrem voll" sei der Zug gewesen, so der Mitreisende gegenüber "Heute".

    Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei den Passagieren
    Ein ÖBB-Sprecher
    zu den Zug-Problemen

    ÖBB im Problem-Strudel

    Auf Nachfrage sagt ein ÖBB-Sprecher zu "Heute", es könne leider immer sein, dass technische Gebrechen auftreten. "Wir entschuldigen uns dafür ausdrücklich bei den Passagieren." Dass die Staatsbahn derzeit mit Kapazitätsproblemen kämpft, ist bekannt. Die Werkstätten kommen mit Reparaturen nicht nach, bei neuen Waggons gibt es Lieferverzögerungen. "Momentan ist einfach alles, was wir haben, auf der Schiene", erklärt der ÖBB-Sprecher. Dadurch komme es schneller zu Problemen in einzelnen Zügen. "Wir tun wirklich alles, um das schnellstmöglich in den Griff zu bekommen." 

    Immerhin pünktlich

    Versöhnliches Ende der Bahnfahrt immerhin: Der Zug kam pünktlich in Wien an - die Verspätung aus dem Reparaturversuch am Bahnhof Villach wurde aufgeholt. Davon können unsere deutschen Nachbarn nur träumen... 

    Die ÖBB haben zum ersten Semesterferienwochenende ihr Zugangebot aufgestockt. Insgesamt werden vom 2. bis 11. Februar 34 zusätzliche Züge auf der West- und Südstrecke eingesetzt, einzelne Verbindungen werden außerdem verlängert. Teils werden dort ältere Garnituren eingesetzt, um die Railjets zu entlasten – das dürfte sich mitunter auf den Reisekomfort deutlich auswirken.

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