Wien

"Null Toleranz": Kritik an Angriff auf Gebetsgarten

Unbekannte zerstörten einen Floridsdorfer Gebetsgarten, hackten der Jesus-Figur den Kopf ab. Die Opposition fordert Antworten von der Stadtregierung.

Yvonne Mresch
Ein schrecklicher Fall von Vandalismus erschütterte Floridsdorf: Mitten in der Nacht verwüsteten Unbekannte einen Gebetsgarten. 
Ein schrecklicher Fall von Vandalismus erschütterte Floridsdorf: Mitten in der Nacht verwüsteten Unbekannte einen Gebetsgarten. 
Sabine Hertel

"Erschreckend, was sich an manchen Ecken in unserer Stadt abspielt", twittert Nationalratsabgeordnete Laura Sachslehner (ÖVP). Die Rede ist von einem Vandalismus-Fall, der in der Nacht auf Montag eine Floridsdorfer Gemeinde erschütterte – wir berichteten. Unbekannte drangen auf Privatgebiet ein, hackten der Jesus-Figur und der Madonna den Kopf ab, zerstörten Laternen und Blumenbeete. Die Gestalter des Gartens, Ilse und Johannes, zeigten sich geschockt.

1/13
Gehe zur Galerie
    Schrecklicher Vandalismus-Akt: Das Gesicht des Kindes wurde abgeschlagen.
    Schrecklicher Vandalismus-Akt: Das Gesicht des Kindes wurde abgeschlagen.
    Sabine Hertel

    ÖVP warnt vor "Problemen wie in Paris"

    Nun meldete sich auch die Wiener Opposition zu Wort: Man sei "schockiert", die Zerstörung einer christlichen Gebetsstätte in Wien "für viele Menschen undenkbar". "Wir erleben derzeit mitten in Wien vermehrt Angriffe gegen Juden und Christen – zuletzt auch am Campus der Religionen. Die Stadtregierung darf ihre Augen nicht mehr vor der Entwicklung in gewissen Problem-Vierteln verschließen. Wenn wir Probleme wie in Paris oder Malmö verhindern wollen, müssen wir jetzt gegensteuern", so Integrationssprecherin Caroline Hungerländer. "Das war kein klassischer Fall von jugendlichem Leichtsinn und harmlosem Vandalismus", so der Bezirksparteiobmann Leon Wassiq. "Der Mund und die Nase der Jesus-Statue wurden abgesägt, der Kopf abgeschlagen." Die Zerstörung sei ein Angriff auf die Religionsfreiheit, es dürfe "null Toleranz" geben.

    FPÖ: "Agieren, bevor es zu spät ist"

    Für die FPÖ ist die Attacke das Ergebnis einer "verpatzten Willkommenskultur", man verurteile die Tat "auf das Schärfste": "Vermutlich passt es einigen Zuwanderern nicht-christlichen Glaubens nicht, dass hier regelmäßig Feldmessen stattfinden. Denn dass diese Zerstörung geplant war, ist offensichtlich, schließlich ist Maria im wahrsten Sinn des Wortes zersägt worden. Die Polizei muss nun dringend die Täter ermitteln, um diese dann zur Rechenschaft zu ziehen." Nun müsse rechtzeitig agiert werden, "bevor es zu spät ist."