Wien

Neues Quartier für verletzte Fledermäuse in Wien

In der Wildtierstation Laxenburg werden in Not geratene Fledermäuse versorgt. Hier finden die Tiere, wenn nötig, auch für länger eine neue Bleibe.

Louis Kraft
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    Batman-Alarm bei der Spittelau (Alsergrund).
    Batman-Alarm bei der Spittelau (Alsergrund).
    Wiener Wildnis/Popp-Hackner

    In Wien leben mehr Fledermäuse, als man annehmen könnte. Zu den heimischen Arten zählen etwa der Abendsegler, die Zwergfledermaus, das graue Langohr oder die Weißrandfledermaus. Für sie startet das Wildtierservice der Stadt Wien nun eine eigene Station, in dem verletzte oder anders in Not geratene Tiere versorgt werden. 

    Immer wieder werden die Tiere auch von aufmerksamen Passanten entdeckt. "Mit dem Wildtierservice bietet die Stadt Wien die Möglichkeit, hilfebedürftige Wildtiere zur Versorgung in fachkundige Hände zu geben", betont Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). In der Wildtierstation in Laxenburg werden diese Wildtiere versorgt, gepflegt bzw. aufgezogen und auf die Auswilderung vorbereitet.

    Flugkurse für junge Fledermäuse in Flugvoliere

    Im neuen rund 70 Quadratmeter großen Fledermausquartier, das technisch am neuesten Stand ist (etwa was die Regelung der richtigen Raumtemperatur betrifft) stehen zwei Versorgungsräume bereit, in denen die Aufzucht von Jungtieren und die Pflege von Tieren mit kurzem Aufenthalt erfolgen kann. Tiere, die längere Zeit gepflegt werden müssen, finden einen Platz in zwei eigenes dafür vorgesehenen Räumen. Diese sind so ausgestattet, dass sie in der kalten Jahreszeit auch als Winterquartier verwendet werden können.

    Besonders wichtig ist die über 30m² große Flugvoliere, in denen Jungtiere das Fliegen erlernen und gesund gepflegte Tiere ihre Flugkünste wiederaufbauen können. Sobald die Tiere dort ein gutes Flugverhalten zeigen, werden sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum oder falls nötig an einem alternativen, gut geeigneten Standort ausgewildert.

    "Fledermäuse wichtig für Stadtökosystem"

    Fledermäuse stellen überaus spezielle Ansprüche an ihre Unterbringung und die tägliche Versorgung und Aufzucht von Jungtieren. Beispielsweise sind die Tiere an ein gleichbleibendes Klima in ihren Schlafquartieren und Wochenstuben angepasst, worauf Rücksicht genommen werden muss. Um diesen und anderen Ansprüchen gerecht zu werden, wird besondere Fachkenntnis und eine spezialisierte Infrastruktur benötigt, die in den letzten Monaten am Gelände der Wildtierstation entstand. Der Schutz der Fledermäuse ist auch gesamtökologisch wichtig, wie Czernohorszky betont: "Fledermäuse sind ein wichtiger Bestandteil unseres Stadtökosystems, deshalb freue ich mich, dass wir uns nun auch um verletzte Fledermäuse kümmern können".