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"Überraschungs-Ei"-Skandal – Groß-Razzia bei Ferrero

Ferrero hat wegen Salmonellen über 3.000 Tonnen Produkte vom Markt nehmen müssen. Jetzt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Jochen Dobnik
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Für den Süßigkeitenhersteller <strong>Ferrero</strong> ist der Salmonellen-Skandal ein Desaster.
Für den Süßigkeitenhersteller Ferrero ist der Salmonellen-Skandal ein Desaster.
ERIC LALMAND / AFP / picturedesk.com

Der Ferrero-Skandal vor Ostern hat für ziemliche Schlagzeilen gesorgt. Der Süßwarenhersteller musste wegen des Verdachts auf Salmonellen mehr als 3.000 Tonnen seiner Kinder-Produkte, darunter "Überraschungseier", Schoko-Bons und Nutella, vom Markt genommen und dadurch Millioneneinbußen hinnehmen müssen. 

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    Keime in der Kinder-Schokolade. Das ist besonders für Kinder gefährlich.
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    Screeshot SAT.1 / Glomex

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    Jetzt haben an mehreren Standorte des Welt-Konzerns (12,7 Milliarden Euro Jahresumsatz, rund 40.000 Mitarbeiter) umfangreiche Razzien stattgefunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden u.a. Dokumente und Computerhardware beschlagnahmt. Festgenommen wurde niemand. Laut belgischen und luxemburgischen Ermittlungsbehörden geht es um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung und unterlassenen Hilfeleistung – durch verspätete Warnung der Konsumenten und verspäteten Produktrückruf.

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