Grausames Verbrechen

Luise (12) erstochen – Eltern fordern 50.000 Euro

Nachdem das Verfahren gegen die beiden strafunmündigen Mädchen, die Luise töteten, eingestellt wurde, will Luises Familie jetzt Schmerzensgeld.

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Luise (12) erstochen – Eltern fordern 50.000 Euro
Die Familie der getöteten Luise möchte die Täterinnen um Schmerzensgeld verklagen.
Roberto Pfeil / dpa / picturedesk.com

Der kaltblütige Mordfall schockierte 2023 Deutschland ebenso wie Österreich: In Freudenberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen töteten zwei Freundinnen die zwölfjährige Luise. Wie der "Focus" schreibt, klagen die Eltern von Luise jetzt gegen die beiden minderjährigen Täterinnen und fordern Schmerzensgeld.

Auf eine Anklage wurde nach der unfassbaren Tat verzichtet, da die Täterinnen nur zwölf bzw. 13 Jahre alt und damit strafunmündig waren. Trotzdem kommt der Fall nun vor Gericht: Luises Eltern haben die Täterinnen vor dem Landgericht Koblenz auf Schmerzens- und Hinterbliebenengeld verklagt, wie ein Gerichtssprecher gegenüber dem "Focus" bestätigte.

Anwalt von jüngerer Täterin soll Klage abweisen

Es heißt, der Anwalt der klagenden Familie fordere einen Ausgleich von mindestens 50.000 Euro. Die jüngere der beiden Täterinnen habe über ihren Anwalt beantragt, die Klage abzuweisen. Derweil habe die ältere Täterin bisher nicht reagiert.

Nach der Tat hielten Staatsanwaltschaft und Polizei aufgrund des Kindesalters der Täterinnen Informationen über die tödliche Messerattacke und das Motiv zurück. Ein Zivilprozess könnte nun Licht auf die Beweggründe der Täterinnen werfen.

Zu wenig finanzielle Mittel für Schmerzensgeld?

Es könnte das Bürgerliche Gesetzbuch zum Zuge kommen, welches nach deutschem Recht im Gegensatz zum Strafrecht erlaubt, gegen Kinder zu klagen, wie der "Focus" schreibt. Laut dem Anwalt von Luises Familie geht es vor allem um Ausgleich und Genugtuung nach der eiskalt geplanten "Hinrichtung". In einem Interview mit der "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" betonte der Vater der älteren Täterin, seine Tochter könne das geforderte Schmerzensgeld nicht aufbringen.

Am 11. März 2023 lockten zwei Mitschülerinnen Luise in ein Waldstück in Freudenberg. Die beiden nahezu gleichaltrigen Täterinnen hatten zunächst versucht, die Schülerin im Wald mit einer Plastiktüte zu ersticken. Als der Erstickungsversuch misslang, griff eine der Angreiferinnen zum Messer und stach immer wieder zu, während ihre Komplizin das Opfer festhielt. Insgesamt 75 Messerstiche stellten die Forensikerinnen und Forensiker fest. Nach dem Angriff warfen die beiden Täterinnen Luise vom Radweg eine Böschung hinunter. Dort verblutete das Mädchen.

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    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Verfahren gegen die beiden Täterinnen im Fall Luise wurde wegen Strafunmündigkeit eingestellt
    • Jetzt will die Familie von Luise die Täterinnen offenbar auf Schmerzensgeld verklagen
    • Der Vater einer der Täterinnen gibt an, nicht über genügend finanzielle Mittel zu verfügen
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