Ewige Chemikalien

Logan Paul und KSI landen wegen Prime vor Gericht

Der Energy Drink "Prime" bereitet den YouTubern Logan Paul und KSI immer mehr Probleme. Nun gibt es sogar zwei Klagen.

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Logan Paul und KSI landen wegen Prime vor Gericht
Der Prime-Drink ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt.
BRANDON BELL / AFP Getty / picturedesk.com

Influencer Logan Paul und Rapper KSI haben mit Prime schon im ersten Jahr einen riesigen Umsatz erzielt. Obwohl das Getränk nicht für Kinder geeignet ist, sind sie die Zielgruppe. Das beschert den beiden YouTubern Probleme: Jetzt müssen sie sich wegen Prime vor Gericht verantworten.

Darum ist Prime ein Hype-Getränk
Die beiden Social-Media-Stars Logan Paul und KSI werben kräftig für das Lifestyle-Produkt. Sie engagieren auch Sportlerinnen und Sportler wie Alisha Lehmann als Werbeträger.
Auf Social Media bewerben die Influencer Prime als Sportgetränk, die Koffeinvariante bringe mehr Energie fürs Gamen, die koffeinfreie Variante ist das offizielle Getränk der MMA-Organisation UFC. Letztes Jahr verlangten einige Shops bis zu 16 Euro pro Flasche oder Dose, online gab es Angebote für 40 Euro.

Zwei Gerichtsverfahren gegen Prime

Laut "Daily Dot" laufen gleich zwei Gerichtsverfahren gegen Prime, weil der Drink zu viel Koffein enthält. In der Schweiz führte das dazu, dass Händler den Verkauf gestoppt haben. Doch damit nicht genug: In Prime sollen auch PFAS-Chemikalien (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) stecken, die die Wissenschaft mit Krebs in Verbindung bringt.

Prime ist für junge Menschen riskant

"Der Grund für die erste Klage ist, dass sich Prime vor allem an Jugendliche und junge Kinder richtet", sagt Dr. Zain Hasan auf TikTok, der mit seinem Video über eine Million Aufrufe generiert hat. Prime behaupte, dass das Getränk 140 Milligramm Koffein enthalte, dabei seien es 200 Milligramm. "Nimmt man aber als Kind mehrmals pro Tag so viel Koffein zu sich, kann das schädlich sein, besonders für das Wachstum."

Das Koffein könne auch das Herz beeinträchtigen und sei für junge Menschen ein Risiko, sagt Hasan. Auch das Bundesamt für Gesundheit sagt, Koffein sei "in sehr hohen Dosen" schädlich und warnt ebenfalls vor Herz-Kreislauf-Problemen. Auf Getränken mit einem Koffeingehalt über 150 mg/l muss in der Schweiz der Hinweis "erhöhter Koffeingehalt, für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen" stehen.

Ewige Chemikalien im Prime-Drink

Bei der zweiten Klage geht es um den Prime-Drink mit Traubengeschmack. Er enthalte PFA-Chemikalien, die Hasan "Forever Chemicals" (ewige Chemikalien) nennt, weil sie sich im Körper anreichern. Diese Chemikalien seien gut erforscht und hätten schädliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper: Sie könnten Fortpflanzungsschäden und Entwicklungsstörungen bei Kindern verursachen, zudem erhöhe ihr Konsum das Risiko für Fettleibigkeit und Krebs.

"Dein Körper kann diese Chemikalien nicht abbauen, deine Leber kann sie nicht abbauen, deine Nieren können sie nicht abbauen", sagt Hasan im Video.

"Ihr kennt die Macht des Marketings"

All diese Behauptungen seien vor Gericht zwar noch nicht bewiesen, aber es sei besorgniserregend, dass viele Nutzerinnen und Nutzer von Social-Media-Apps Prime abfeiern. "Ihr kennt die Macht des Marketings, also wisst ihr, dass eure Kinder betroffen sein werden", warnt Hasan.

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Auf den Punkt gebracht

  • Die YouTuber Logan Paul und KSI stehen wegen ihres Energy Drinks "Prime" vor Gericht, da er zu viel Koffein und PFAS-Chemikalien enthält, die gesundheitsschädlich sein können
  • Der Drink richtet sich an Jugendliche und Kinder, was zusätzliche Probleme verursacht, da der hohe Koffeingehalt für junge Menschen riskant ist und die Chemikalien im Drink schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können
red
Akt.