Tierisch verfressen

Löcher im Pulli, aber keine Motten? Dann kann's ER sein

Nicht immer sind Kleidermotten am Werk, wenn man Löcher in Textilien findet - manchmal ist es auch der Teppichkäfer. 

Heute Tierisch
Löcher im Pulli, aber keine Motten? Dann kann's ER sein
Ein Teppichkäfer im Close-up.
 Getty Images

Wer kleine Löcher im Lieblingspullover oder im Posterüberzug findet, denkt automatisch an die Kleidermotte. Doch nicht nur das fliegende Textilmonsterchen kann daran schuld sein, denn auch der sogenannte Teppichkäfer scheint großen Appetit auf Baumwolle & Co. zu haben. 

Teppich-was? 

Mit einer Körpergröße von maximal fünf Millimetern hat der gefleckte Teppichkäfer eine leichte Ähnlichkeit mit dem Marienkäferl. Auch ist der Käfer selbst gar nicht das Problem - denn er ernährt sich von Pollen und Pflanzennektar. Nicht so aber seine Brut! Denn seine stacheligen Larven fressen "Chitin" - ein Biomolekül, welches in toten Insekten, Pilzen, Haaren, Hautschuppen, Fingernägel, Federn und Schafwolle zu finden ist. 

Die Larven der Teppichkäfer sind ca. sechs Millimeter groß und ernähren sich von Chitin.
Die Larven der Teppichkäfer sind ca. sechs Millimeter groß und ernähren sich von Chitin.
Getty Images

Ungefährlich aber teuer

Sollten deine Wollteppiche also plötzlich wie "abrasiert" aussehen, oder fragilere Stoffe richtige Löcher zeigen, könnten die Larven der Teppichkäfer daran schuld sein. Keine Panik allerdings, denn abgesehen von sehr selten vorkommenden allergischen Reaktionen, sind Käfer sowie Larve für Menschen ungefährlich. Einen Befall sollte man trotzdem bekämpfen, wenn man seine Textilien schützen möchte. 

1) Gründliche Reinigung
Der Staubsauger und der Ausreibfetzen sind bei den Larven des Teppichkäfers deine besten Freunde. Tief saugen, putzen, vielleicht sogar Dampfreinigen und alle beschmutzen Utensilien wie den Staubsaugerbeutel sofort entsorgen.
2) 60 Grad
Oberflächliche Textilien wie von Polstermöbel oder Matratzenüberzüge und kleine Teppiche gerne auch rigoros bei 60 Grad in die Waschmaschine stopfen. Einige schwören auch auf die Hitzestufe des Haarföhns, den man auf den großen Wohnzimmerteppich richtet. 
3) Minus 20 Grad
Man kann auch Unterwäsche und Blusen luftdicht verpacken und beinhart drei Tage in die Gefriertruhe bei mindestens Minus 15 Grad packen.
4) Hausmittel-Düfte
Da man auf Insektizide in Innenräumen besser verzichtet, weil sie wesentlich mehr Schaden anrichten können als die Larven der Käfer, sollte man auf Düfte gegen die Insekten setzen: Wie auch bei der Kleidermotte können Lavendel, Zedernholz oder Teebaumöl helfen. 
5) Kammerjäger
Die allerletzte Option ist natürlich der Schädlingsbekämpfer, der allerdings nur dann eingesetzt werden sollte, wenn die Larven die halben Möbel fressen.

Auf den Punkt gebracht

  • Teppichkäfer können für Löcher in Textilien verantwortlich sein und nicht nur Kleidermotten
  • Die Larven des gefleckten Teppichkäfers ernähren sich von "Chitin", das in verschiedenen Materialien wie Haaren, Hautschuppen und Wolle vorkommt
  • Obwohl sie für Menschen ungefährlich sind, sollte ein Befall bekämpft werden, um Textilienschäden zu vermeiden
red
Akt.