Rapid-Trainer im Talk

Klauß: "In Österreich hat jeder einen Spitznamen"

Rapid-Trainer Robert Klauß hat alle Hände voll zu tun. Der Deutsche erzählt, wie er sich in Wien eingelebt hat – und was ihn überrascht.

Erich Elsigan
Klauß: "In Österreich hat jeder einen Spitznamen"
Rapid-Trainer Robert Klauß lernt Wien kennen.
GEPA

Workaholic Robert Klauß! Der neue Rapid-Trainer nutzte seine ersten zehn Tage in Wien, um Klub, Liga und rot-weiß-rote Eigenheiten besser kennenzulernen. Was dem seit heute 39-Jährigen schnell auffiel? "In Österreich wird jeder mit einem Spitznamen angeredet. Anfangs musste ich immer drei Mal nachfragen, wer gemeint ist", grinste der Deutsche am Donnerstag in einer kleinen Medien-Runde, der auch "Heute" angehörte. 

Aus sportlicher Sicht sind Klauß im Vergleich zu seiner Heimat die Ausländerregel und die Matchkader-Größe (16 statt 18 Feldspieler) neu. "Und dass auf Hosen und Trikots sehr viel Werbung steht." Den Liga-Modus mit Punkteteilung und Play-off findet er "total spannend".

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    Das erste Training unter Rapid-Coach Robert Klauß.
    Das erste Training unter Rapid-Coach Robert Klauß.
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    Zeit, um sich in der Stadt umzusehen, blieb bislang nicht. Der Coach wohnt aktuell in einem Apartment gegenüber des Trainingszentrums – mit Blick auf den Rasenplatz. "Zufall, aber das passt. Ich gehe derzeit nur zum Schlafen rüber. Jetzt zählt drei Wochen lang von morgens bis abends nur Rapid. Es gibt so viele Themen, die ich bearbeiten muss. Danach ist ohnehin Weihnachtszeit, die verbringe ich mit der Familie."

    Schwedischer Krimi und Tennis

    Parallel läuft die Wohnungssuche. "Doch das ist gar nicht so einfach in Wien." Sobald der Umzug abgeschlossen ist, sollte auch wieder Zeit für Hobbys bleiben. "Ich lese am Abend gerne ein Buch, aktuell einen schwedischen Krimi. Aber ich schaffe nur zwei Seiten, dann fallen mir die Augen zu. Generell mag ich Romane, um ein bisschen weg vom Fußball zu kommen." Bei Schönwetter zieht es den Ex-Nürnberg-Coach auf den Tennisplatz.

    Im TV läuft wenig überraschend vorwiegend Fußball. Unter anderem sah sich Klauß die letzten drei Partien von Samstag-Gegner WSG Tirol an. "Um meinen Wissensnachteil aufzuholen. Zum Glück gibt es Programme, mit denen man nur die Netto-Spielzeit anschauen kann. Der Analyst bereitet ebenfalls Szenen vor, danach bespricht man sich mit den Co-Trainern."

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      Klauß eilte der Ruf voraus, ein klassischer "Laptop-Trainer" zu sein. Wie schätzt er sich selbst ein? "Ich würde mich in keine Schublade stecken, das ist nicht sinnvoll. Ich halte nichts von Kategorisierungen. Natürlich bin ich ein jüngerer Trainer, bin mit modernen Medien aufgewachsen, kenn mich damit aus, kann damit arbeiten. Ich wäre dumm, wenn ich das nicht nutzen würde. Trotzdem ist es für mich noch immer das Schönste, draußen am Platz mit Fußballschuhen mit den Jungs zu stehen."

      Hofmann fällt aus

      Nicht auf dem Platz stand diese Woche Maximilian Hofmann. "Er hatte einen Infekt, fällt gegen Tirol aus", sagt der Rapid-Betreuer. Die Schwerpunkt bei den Trainingsinhalten waren "Ballbesitz und Gegenpressing. Wir müssen aber darauf achten, nicht zu viel zu machen, damit wir frisch sind am Wochenende. Wenn ein neuer Trainer kommt, will sich jeder zeigen, der eine oder andere trainiert dann intensiver als vorher. Deshalb ist es wichtig, auch mal die Belastung zu reduzieren."

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