110 Millionen Euro im Jahr

Jeder zehnte gespendete Euro kommt von Verstorbenen

In tausenden österreichischen Testamenten finden sich gemeinnützige Vereine. Vor allem alleinstehende und kinderlose Personen spenden auf diesen Weg.

Newsdesk Heute
Jeder zehnte gespendete Euro kommt von Verstorbenen
Immer mehr wollen nach ihrem Ableben eine gute Tat vollbringen.
Bild: picturedesk.com/APA

In Österreich sind in etwa 2.000 Testamenten pro Jahr gemeinnützige Vereine als Erben oder Vermächtnisnehmer vermerkt, wie der Fundraising-Verband Austria bekannt gibt. "Im vergangenen Jahrzehnt hat sich das Aufkommen an testamentarischen Spenden in Österreich mehr als verdoppelt", heißt es.

Demnach wurden vergangenes Jahr 110 Millionen Euro für gemeinnützige Hilfsprojekte von Organisationen eingebracht. Damit stammt jeder zehnte Spendeneuro aus einem Testament.

Internationaler Trend

Am liebsten spenden die Österreicherinnen und Österreicher per Testament für Tierschutz, gefolgt von den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales sowie Hilfe für Kinder und Jugendliche. Tendenziell werden Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro vererbt.

Das steigende Interesse an Testament-Spenden hängt laut dem Verband mit der Entwicklung zu mehr Einpersonen- und kinderlosen Haushalten zusammen. Über 90 Prozent der bereits geleisteten Testamentsspenden stammen von alleinstehenden und kinderlosen Personen.

Auch in vielen anderen Ländern hinterlassen immer mehr Personen, nicht nur ihren Verwandten oder dem Freundeskreis ein Teil ihres Vermögens. In Großbritannien stammt bereits über ein Viertel des gesamten Spendenaufkommens aus Vermächtnissen. Im Vereinigten Königreich und in Australien weisen sieben Prozent aller Testamente Non-Profit-Organisationen auf.

Auf den Punkt gebracht

  • In Österreich stammen etwa 110 Millionen Euro jährlich aus testamentarischen Spenden
  • Besonders alleinstehende und kinderlose Personen vermerken gemeinnützige Vereine
  • Tendenziell werden hierzulande Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro vererbt
red
Akt.