Gar nicht wurst

Gepflanzter Imbiss-Chef will seinen Würstelstand zurück

Weil die Stadt eine neue Begrünung will, hat nun ein Gastro-Betreiber den Salat. Sein Stand musste weg – nun steht der Wiener vor der Pleite.

Thomas Peterthalner
Gepflanzter Imbiss-Chef will seinen Würstelstand zurück
Der Würstelstand von Roland Walloner ist bereits abgebaut, der Wiener will seinen Standplatz zurück haben.
Denise Auer

Der Traditions-Imbiss von Roland Walloner (52) war jahrelang ein beliebter Treffpunkt bei der 49er-Haltestelle vor dem Wiener Volkstheater. Doch nun soll der Platz umgestaltet werden – der Stand musste weichen. Statt der Würstel-Oase sollen nun eine Rasen- und Staudenfläche, zwei neue Bäume, zwei Trinkbrunnen, drei Nebelstelen und zehn Sitze die Passanten erfreuen. Snacks müssen sie sich künftig selbst mitbringen. Würstel-Chef Walloner stößt das übel auf.

Streit um Ersatzplatz

Zwar wurde ihm ein ein Ersatzstandort hinter dem Volkstheater in der Neustiftgasse vor dem Weghuberpark angeboten. Dort bei der 48A-Haltestelle sei die Frequenz aber viel niedriger als am alten Standort, Walloner lehnte ab. "Dort gibt es nur Verkehr. Der Bezirk hätte rigoros umbauen müssen."

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    Roland Walloner (52) fühlt sich gepflanzt: Sein Würstelstand muss nun einem Baum weichen.
    Roland Walloner (52) fühlt sich gepflanzt: Sein Würstelstand muss nun einem Baum weichen.
    Denise Auer

    "Will alten Standplatz zurück haben!"

    Mitte Mai gebe es nun einen Termin mit den zuständigen Magistratsabteilungen. Seine Anwältin habe auch um einen Gesprächstermin in der Bezirksvertretung angesucht. "Ich will meinen alten Standplatz zurück haben", gibt sich der Gastro-Profi gegenüber "Heute" kämpferisch

    "Wenn man will, ist vieles möglich"

    "Es wäre trotz der Neugestaltung möglich. Man müsste meinen Stand eben einen Meter nach links rücken. Wenn man will, ist vieles möglich." Der Bezirk sagte Walloner bereits Hilfe zu, bisher habe es aber noch kein Treffen gegeben. "Ich wäre bereit, einen sechsstelligen Betrag zu investieren", so Walloner. Woher das Geld kommen soll, ist aber unklar.

    "Beruflich geht es mir schlecht"

    Denn derzeit kämpft der 52-Jährige um das Überleben seines Betriebes. Er muss seine Gastrofirma vor dem Konkurs bewahren. Walloner musste seinen Stand selbst abbauen, die MA48 hätte ihn wegen der Übergröße zerschneiden müssen. "Der Abbau von meinem Würstelstand hat mich 7.500 bis 10.000 Euro gekostet." Beruflich gehe es dem Gastronomen derzeit schlecht. "Ich habe derzeit keine Einnahmen."

    Imbiss-Stand in Lagerhalle

    Der Imbiss-Stand wartet nun in einer Lagerhalle in Brunn am Gebirge (NÖ) auf bessere Zeiten. "Ich hoffe, dass es bei der Neugestaltung eine Lösung gibt, wo auch ich meinen Platz finde", erklärt Walloner. Wenn es um die Wurst geht, könnte der Wiener seinen beliebten Imbiss sofort wieder aus dem Lager holen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Imbiss-Chef Roland Walloner kämpft darum, seinen beliebten Würstelstand, der wegen einer geplanten Neugestaltung des Platzes entfernt werden musste, zurückzubekommen
    • Er ist bereit, einen beträchtlichen Betrag zu investieren, um seinen Standplatz zu behalten, obwohl er derzeit um das Überleben seines Betriebs kämpft
    • Walloner hofft auf eine Lösung, um seinen Würstelstand wieder aufstellen zu können
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