"Ohne zu zögern"

Frau weint wegen Schaffner, der sie samt Hund rauswirft

Völlig aufgelöst saß eine Dame am Mittwoch an einem Bahnhof in Niederösterreich fest. Kurz davor wurden sie und ihr Chihuahua aus dem Zug geworfen. 

Stefan Pscheider
Frau weint wegen Schaffner, der sie samt Hund rauswirft
Unlängst wurde eine Niederösterreicherin aus dem Zug geworfen, weil ihr Hund keinen Maulkorb aufhatte. Die Dame kann es immer noch nicht glauben (Beispielbild).
APA-Picturedesk / Unsplash

Für Sonja M. (Name von der Redaktion geändert) gibt es keinen besseren Lebensbegleiter als ihren kleinen Chihuahua, der ihr schon seit mehreren Jahren täglich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Zu ihrem Glück ist es ihr erlaubt, den verspielten Vierbeiner in die Arbeit mitzunehmen. Dafür nutzt sie seit Jahren auch immer den Zug nach Wien und wieder retour, denn die Dame wohnt etwas auswärts, eine Stunde von der Arbeit entfernt. Das erwies sich auch nie als Problem. Doch vor wenigen Tagen änderte sich das plötzlich. Samt Hund wurde sie völlig aufgelöst am Bahnhof zurückgelassen.

Schaffner bleibt knallhart – Frau muss aussteigen

Da Sonjas Chihuahua relativ klein ist, gehört es bereits schon zur Gewohnheit, dass der Vierbeiner auf dem Weg ins Büro im Hunde-Tascherl transportiert wird. "Zum Glück ist mein Schatz ganz ruhig und gibt auch kaum einen Mucks von sich. Es hat auch immer gut geklappt. Schwierigkeiten hat es diesbezüglich bisher auch nie gegeben", erzählt die Dame im "Heute"-Gespräch.

Doch vor wenigen Tagen saß die Niederösterreicherin wie gewohnt auf ihrem Platz, als sie plötzlich von dem  Schaffner auf den Hund angesprochen wurde. "Er fragte mich, wo denn der Maulkorb sei, und dass ich diesen umgehend anlegen müsse. Ich versuchte dem Herrn zu erklären, dass das bis jetzt noch nie ein Problem gewesen war und dass ich außerdem auch keinen mit mir führe", erzählte Sonja. 

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Sonja kommen nach Rauswurf die Tränen

Daraufhin soll der Schaffner lauter geworden sein und der Hundebesitzerin mitgeteilt haben, dass es ihr in dem Fall nicht erlaubt sei, weiter mitzufahren. "Als ich versuchte, die Hundetasche zu schließen, um den Schaffner zu beruhigen, wurde er noch lauter und sagte mir, dass ich sofort aufhören soll. Ich geriet in Panik, weil er auch so groß und breit gebaut war. Die ganze Situation schüchterte mich generell ein".

Kurz darauf befand sich Sonja bereits auf dem Bahnsteig, mehrere Stationen von ihrem Zuhause entfernt. Der Schaffner hatte sie samt Hund eiskalt hinausgeworfen. In dem Moment verstand die Tierfreundin die Welt nicht mehr. Sie war völlig perplex: "Ich weine wirklich selten, aber da sind mir die Tränen gekommen. Zuerst saß ich einfach minutenlang mit meinem Wauwau auf der Bank, bis ich schließlich meine Tochter anrief". Wenige Minuten später saß die Niederösterreicherin, mit Chihuahua auf dem Schoß, im Auto ihres Kindes.

Niederösterreicherin hat alles richtig gemacht

Völlig aufgelöst kam Sonja schließlich zu Hause an. Der Vorfall ließ sie auch den restlichen Abend lang nicht mehr in Ruhe: "So wenig Verständnis habe ich selten erlebt. Man muss auch bedenken, dass nicht jeder Hund einen Maulkorb verträgt, beziehungsweise muss er ja auch erst einmal daran gewöhnt werden. Ich hoffe nur, dass mir so etwas nicht mehr passiert. Das war wirklich schlimm für mich, dass mich der Schaffner einfach ohne zu zögern irgendwo ausgesetzt hat und sogar mit der Funkstreife gedroht hat". Die Niederösterreicherin hat nun Angst davor, dass ihr jener Zugbegleiter in Zukunft wieder über den Weg läuft.

Laut ÖBB reicht bei kleinen, ungefährlichen Tieren generell ein geeigneter Transportbehälter: "Sie brauchen kein Behältnis für Ihren Hund, wenn er mit Maulkorb und Leine gesichert ist. Hierbei ist zu beachten, dass Sie für das Mitführen des Hundes ein Ticket benötigen." Demnach dürfte Sonja alles richtig gemacht haben, da sie ihren Vierbeiner, wie vorgeschrieben, in einer Hundetasche mit sich führte. 

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sps
Akt.