Krebs und Scheidung

Frau fürchtet Fluch und schickt Pompei-Steine zurück

Eine Frau sandte einem Archäologen in Pompei Steine zurück, die sie vor Jahren von dort mitgenommen hatte: Seit da hatte sie das Pech verfolgt.

Frau fürchtet Fluch und schickt Pompei-Steine zurück
Diesen Brief schickte eine Unbekannte dem Archäologen Gabriel Zuchtriegel nach Pompei.
X/ Gabriel Zuchtriegel

"Ich wusste nichts von dem Fluch. Ich wusste nicht, dass ich keine Steine mitnehmen sollte", schrieb eine unbekannte Touristin, die offenbar die historische italienische Stadt Pompei besucht hatte, auf einem Zettel. "Innert eines Jahres bekam ich Brustkrebs. Ich bin eine junge und gesunde Frau, und die Ärzte meinten, es sei einfach 'Pech'." Im Couvert, in dem dieses Schreiben steckte, waren auch drei kleine Steine enthalten. "Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung und diese Stücke an."

Der Archäologe Gabriel Zuchtriegel, der in Pompei tätig ist, öffnete das Päckli und postete den Inhalt auf X. Dazu schrieb er, ebenfalls auf Englisch: "Liebe anonyme Senderin ... die Bimssteine sind in Pompei angekommen. Nun viel Glück und in bocca al lupo, wie man in Italien sagt."

Der Post wurde in der Folge fleißig geteilt und kommentiert. Die meisten Kommentare wünschen der Unbekannten Glück, doch ein anderer erklärt, dass ein solcher "Fluch" auch in Hawaii bekannt sei: "Die Leute glauben, dass ein ähnlicher Fluch auf den Felsen der Vulkane in Hawaii liegt. Aber in Wahrheit ist es einfach illegal, etwas aus einem Nationalpark mitzunehmen, also haben Reiseleiter und Park Ranger den Fluch erfunden, um die Leute davon abzuhalten, Souvenirs mitzunehmen."

Scheidung und Krebs nach Diebstahl

Dennoch glauben viele an übernatürliche Phänomene wie einen Fluch. Als die "Daily Mail" über den Fall schrieb, meldete sich bei der Autorin eine Frau namens Deb aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania und erzählte, ihr sei es genau gleich ergangen: Als sie 2011 in Pompei gewesen sei, habe sie ebenfalls zwei Steine von dort nach Hause genommen. Nicht lange darauf sei sie durch eine Scheidung gegangen und wenig später habe sie Krebs bekommen.

Dann habe sie eines Tages eine Sendung im Fernsehen verfolgt, in dem es um eine "verfluchte" Puppe ging, die allen Besitzern Unglück brachte, und habe sich an die Steine erinnert. Sie habe diese dann ebenfalls nach Pompei zurückgeschickt. In den folgenden fünf Jahren sei es dann stetig aufwärts gegangen.

Museum nur für retournierte Objekte

Die antike Stadt Pompei, die beim Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. verschüttet wurde, ist wegen ihrer gut erhaltenen Ruinen und Hinweise auf die damalige Lebensart eine der meistbesuchten Attraktionen Italiens. Sie hat mit zahlreichen Touristen zu kämpfen, die dort Dinge entwendeten. Mittlerweile wurden so viele gestohlene Relikte zusammen mit Entschuldigungsbriefen zurückgeschickt, dass in Pompei eigens ein Museum eingerichtet wurde, um sie auszustellen. Gabriel Zuchtriegel gibt an, man habe Hunderte von Entschuldigungsbriefen von Touristen erhalten, die Artefakte von der antiken Stätte gestohlen hatten, von denen sich viele auf einen "Fluch" beriefen.

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