Frau Doktor kämpft um Gold in der Lugner City

Sophie Veigl (30) ist Frau Doktor der Philosophie. Sie lehrt seit drei Jahren auf der Uni Wien, schreibt gerade an ihrer Habilitation zur Professorin – in ihrer Freizeit wird sie zum Wrestling-Star Dr. Diotima. Erst kürzlich wurde sie zur EWA Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. In der Lugner City kämpft sie um den Prater Damentitel gegen Moxie und Mila Smidt. Im "Heute"-Talk erzählt sie von ihren Anfängen im Wrestling, was sie besonders nervös macht und warum die Lugner City ein genialer Ort für Wrestling-Kämpfe ist.

Dr. Diotima mischt die heimische Wrestling-Szene auf. Als intellektuelle Kämpferin hat sie immer ihre Bücher mit dabei, damit eckt sie oft beim Publikum an: "Ich glaube nicht, dass in der Lugner City so viele Studierte dabei sind", schickt die 30-Jährige schon jetzt eine freche Botschaft an das Publikum.

Im "Heute"-Talk erinnert sie sich an ihre Anfänge: "Ich war ein, zwei Mal mit einem Freund beim Wrestling im Weberknecht. Dann habe ich ihm zum Geburtstag ein Wrestling-Training geschenkt. Da bin ich dann dran hängen geblieben. Mir gefällt vor allem die enge Community."

"Eigentlich war's bei mir sehr lange nicht der Fall, dass ich unbedingt auftreten wollte. Ich bin während Corona zum Wrestling gekommen, da war es für mich eher so: Rauskommen, auch physischen Kontakt mit Menschen haben, das war mir wichtiger. Dann bin ich nach Israel gezogen, dort wollte ich weiter trainieren. Dort war es aber so, wenn man trainieren wollte, musste man auch auftreten“, sagt Veigl.

Als Dr. Diotima ist ihr Aufstieg in den heimischen Ligen nicht zu bremsen: "Mitte 2022 habe ich dann auch in Österreich mein Debüt gefeiert. Mir kommt's alles viel länger vor eigentlich. Als Newcomerin des Jahres habe ich dann halt einen Titelkampf verdient. Das ist eine große Ehre."

In der Lugner City wartet am 9. März auf sie das bislang größte Publikum der Karriere: "Ich finde eine kleines Publikum angsteinflößender als so eine große Masse. Ich glaube, dass ich weniger nervös bin wegen den Fans, sondern wegen der Match-Art. Es wird ein Triple-Threat also sicher schwieriger. Ich will einfach mein Bestes zeigen und beweisen, dass ich den Platz im Titelkampf verdient habe."

Mit Titelträgerin Mila Smidt und Moxie trifft sie im legendären Einkaufszentrum gleich auf zwei Gegnerinnen: "Ich freue mich wirklich auf die Mila zu treffen. Sie ist wirklich, wirklich gut. In Österreich hat man oft die selben Gegnerinnen, daher ist das eine ganz spannende Konstellation. Dass mein "Frenemy" Moxie auch dabei ist, macht die Sache noch interessanter."

"Die Location in der Lugner City ist einfach genial, wirklich einzigartig. Ich finde es toll, wenn Wrestling in ikonische Orte reinintegriert wird. Eben wie früher am Heumarkt und jetzt im Prater oder in der Lugner City. Das zeigt dann auch, dass es in Wien große Vielfalt an Menschen und Charakteren gibt – genauso wie beim Wrestling selbst", freut sich die Frau Doktor.

Neben ihrem Beruf als lehrende Philosophin auf der Uni und Wrestlerin ist sie auch unter die Veranstalter gegangen. Einen Tag vor der Lugner City steigt ihr eigenes Event im Weberknecht: "Flinta Fight Club ist eine Show, die Frauen und queere Wrestler fördern soll. Das ist schon super, dass wir die beiden Shows mit knapp 150 Leuten ausverkauft haben. Da möchte ich mich auch bei Humungus und der WUW bedanken, die da sehr mitgeholfen haben. Alle bekannten Frauen aus Österreich werden dabei sein. Das wird es nächstes Jahr sicher wieder geben. Das Event soll zeigen, dass es auch in Österreich spannendes Frauenwrestling gibt."

"Ich werde am Freitag sicher nicht so lange feiern, wie ich gerne wollte. Weil ich muss am Samstag in der Früh aufstehen und den Ring in der Lugner City aufbauen. Mein Freund ist der Chef-Ringaufbauer, den kann ich da nicht hängen lassen", lacht Veigl.

Wer sie und ihr Herzblatt Ricky Sky in der Lugner City anfeuern möchte, kann bei Ö-Ticket, Libro und Media Markt noch zuschlagen!