Bei Freigang geflohen
Flüchtiger Mörder (43) erhebt in Brief schwere Vorwürfe
Seit einer Woche ist Aleksandr Perepelenko auf der Flucht. Der verurteilte Mörder riss während eines Freigangs aus. Nun ist ein Brief aufgetaucht.
Mehrere Medien in Deutschland haben einen Brief des gesuchten Mörders Aleksandr Perepelenko zugespielt bekommen. Der 43-Jährige konnte am Montag, 30. Oktober 2023, "im Rahmen einer geplanten Ausführung im Bereich eines Baggersees" in der Nähe von Germersheim trotz Begleitung von zwei Justizbeamten in ein Waldstück flüchten und ist seitdem verschwunden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Karlsruhe und Pforzheim mit. Auch über eine Woche später können die Behörden keinen Fahndungserfolg vermelden.
Das steht im Brief
Unter anderem hat der "Südkurier" den Brief erhalten. Die regionale Tageszeitung schreibt in ihrem Artikel, dass es sich dabei um eine Fotodatei handle, die mit dem Datum 3. November 2023 versehen ist. Die von Hand geschriebene Unterschrift könne als "A. Perepelenko" entziffert werden.
Der Brief sei in "Ich-Form" geschrieben worden und enthalte Vorwürfe gegen die JVA Bruchsal. So laute der erste Satz: "Ich habe mich am 30.10.23 den schädlichen Einflüssen und Folgen der JVA Bruchsal entzogen."
Weiter schreibe Perepelenko über schikanöse Haftumstände, darunter schlechte Ernährung oder Nichtraucherschutz. Ein Justizvollzugsbeamter sowie eine Psychologin seien namentlich erwähnt. Den Brief schließe Perepelenko mit "Ich bin kein Straftäter und nicht in Form von Rache zu Befürchten. Hochachtungsvoll…"
Das ist über die Echtheit bekannt
Der "Südkurier" schreibt, dass das baden-württembergische Landeskriminalamt, die zuständige Pforzheimer Staatsanwaltschaft und auch der Leiter der JVA Bruchsal auf Anfrage keine Auskunft zum Sachverhalt geben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Pforzheim bestätigt nur, dass ein solches Schreiben an mehrere Medien gesandt wurde. Man überprüfe derzeit die Authentizität.
