Politik

Prominente gegen Lehrlings-Abschiebungen

Hader, Maier, Ruzowitzky uvm.: Immer mehr heimische Stars unterstützen die Anti-Abschiebungs-Initiative des grünen Landesrats Rudi Anschober.

Heute Redaktion
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Die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" erfreut sich immer mehr prominenter Unterstützer.
Die Initiative "Ausbildung statt Abschiebung" erfreut sich immer mehr prominenter Unterstützer.
Bild: Screenshot

Die Liste der prominenten Unterstützer der "Ausbildung statt Abschiebung" Initiative des oberösterreichischen Landesrates Rudi Anschober ist lang und reicht von Kabarettisten, wie Josef Hader und Robert Palfrader, hin zu heimischen Musiklegenden a la Hubert von Goisern und Willi Resetarits. Aber auch Vertreter aus Wirtschaft (wie beispielsweise der Präsident der industriellen Vereinigung Georg Kappsch) und Politik (unter anderem Ex-Kanzler Kern und sein ehemaliger Stellvertreter Reinhold Mitterlehner) unterstützen die inzwischen breit aufgebaute Initiative, die sich gegen eine Abschiebung von Lehrlingen ausspricht.

Unterstützer: Kein Verständnis für Lehrlings-Abschiebungen

So unterschiedlich die einzelnen Unterstützer und ihre jeweiligen Professionen auch sein mögen, eines eint sie dennoch: Sie alle sehen keinen Sinn dahinter Asylwerber abzuschieben, die sich bereits in einer Lehre befinden. Besonders deutlich formuliert dies der ehemalige Finanzminister Hannes Androsch. Die aktuelle Abschiebepraxis der türkis-blauen Regierung beschrieb er als „Unmenschlich, faktenwidrig und wirtschaftlich dämlich". Der ehemalige SP-Spitzenpolitiker will seine Kritik aber nicht als parteipolitisch motiviert ansehen. Im Gegenteil: Androsch sieht sich inzwischen als "Vertreter der Zivilgesellschaft", diese müsse aber jetzt geschlossen gegen diese "reaktionäre und autoritäre Linie auftreten."

Aber auch regierungsnähere Unterstützer der Initiative halten mit ihrer Kritik an der aktuellen Rechtsauslegung nicht hinterm Berg. IV-Präsident Kappsch etwa schrieb: "Die Migrationsphobie, die es im Land gibt, muss endlich abgebaut werden" und auch der ehemalige Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (VP) wettert gegen die restriktive Asyl-Politik seiner Parteikollegen, wenn er schreibt: "„Integration durch Berufsausbildung nutzt der Wirtschaft und dem Betroffenen, Abschiebung schwächt die individuellen Zukunftschancen."

Initiative fordert deutsches "3plus2" Modell für Österreich

Das erklärte Ziel der zivilen Initiative ist es die Bundesregierung für das sogenannte "3plus2" Modell zu erwärmen. Dieses Modell, das in Deutschland bereits seit längerem in Geltung ist, sieht vor, dass dass Lehrlinge während ihrer meist 3-jährigen Ausbildung und den ersten beiden vollen Arbeitsjahren nicht abgeschoben werden können. Das Asylverfahren läuft während dieses Zeitraumes aber weiter, das Modell sorgt aber aufgrund der an die Lehre gekoppelten Aufenthaltsgarantie für eine erhöhte Planungssicherheit bei den arbeitenden Asylsuchenden.

(red)