Oberösterreich

Fast 40 Grad – wer jetzt wirklich hitzefrei bekommt

Wenn das Thermometer glüht: Vor allem Menschen, die draußen arbeiten, haben mit der massiven Hitze zu kämpfen. "Heute" erklärt, wem hitzefrei zusteht.

Johannes Rausch
Vor allem Bauarbeiter sind bei Hitzewellen extremen Temperaturen ausgesetzt. (Symbolbild)
Vor allem Bauarbeiter sind bei Hitzewellen extremen Temperaturen ausgesetzt. (Symbolbild)
iStock

Diese Woche hat die Hitzewelle das ganze Land fest im Griff. Und klar ist auch: Es wird bestimmt nicht die letzte in diesem Sommer sein. Während viele Menschen im klimatisierten Büro werkeln, sind Arbeiter auf Baustellen, Dachdecker oder Kellner maximalen Temperaturen ausgeliefert.

Mitarbeiter, die der Sonne massiv ausgesetzt sind, leiden unter stark unter geringerer Leistungsfähigkeit und Konzentration. Die Wetterextreme können auch dramatisch enden: Laut Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) starben vergangenes Jahr in Spanien mehrere Arbeiter an Hitzeschlag.

Die spanische Regierung will deshalb in Zukunft Arbeiten im Freien verbieten. Konkret sollen dort die neuen Arbeitsrichtlinien gelten, sobald das staatliche Wetteramt Hitzealarm auslöst. Je nach Region handelt es sich dabei um eine Temperatur von 37 bis 44 Grad.

Hitze-App warnt Bauarbeiter
Seit etwa einem Jahr gibt es eine Hitze-App, die gemeinsam von der AK Wien, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Global 200 und der Gewerkschaft Bau-Holz entwickelt wurde. 
Vor allem bei Beschäftigten am Bau wird sie bereits verwendet: Um hitzefrei in Anspruch zu nehmen, muss an der Messstelle bei der Baustelle die 32,5-Grad-Grenze überschritten werden.
Danach sendet die Hitze-App ein Warnsignal und bringt die Informationen in Echtzeit auf die Baustelle. Daraufhin wird entschieden, ob man hitzefrei bekommt bzw. über weitere Schutzmaßnahmen.
Hitze-App für Android
Hitze-App für iOS

Keine gesetzliche Grundlage bei 35 Grad

In Österreich gibt es hingegen auch bei 35 Grad Celsius im Schatten keine gesetzliche Grundlage, um den Arbeitsplatz verlassen zu dürfen. Hitze fällt etwa für Bauarbeiter und Dachdecker unter das sogenannte Schlechtwetter-Entschädigungsgesetz.

Der Arbeitgeber oder sein Beauftragter kann ab 32, 5 Grad im Schatten hitzefrei nur anordnen. Für die Betroffenen gibt es dann eine Entgeltfortzahlung von 60 Prozent ("Sechziger"). Die anfallenden Kosten werden dem Dienstgeber komplett von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse zurückgezahlt. 

Grundsätzlich rät die AKOÖ, Arbeitsplätze für die sogenannten Hundstage hitzebeständig zu gestalten. Arbeitsmediziner, Sicherheitskräfte und Betriebsräte sollten dabei unbedingt miteinbezogen werden. 

Hitze kann dich blind machen

Die Klimaerwärmung hat schlimme Folgen für unser Leben: Eine mögliche benennen Forschende der University of Toronto (Kanada) im Fachjournal "Ophthalmic Epidemiology".

Das Team um Esme Fuller-Thomson wies nach, dass Erwachsene, die in wärmeren Regionen leben, häufiger unter schwerer Sehbehinderung leiden als Gleichaltrige in kühleren Gegenden. Die Wahrscheinlichkeit einer schweren Behinderung stieg laut Forscher mit dem Anstieg der Durchschnittstemperatur schrittweise an.

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