Oberösterreich

8 Millionen Euro mehr – Thermen fürchten um Existenz

Wegen Preisexplosionen in Millionenhöhe fürchten Oberösterreichs Thermen um ihre Existenz. Sie pochen nun vehement auf staatliche Unterstützung.

Tobias Prietzel
Die Thermen in Oberösterreich fürchten um ihre Existenz und fordern Staatshilfe.
Die Thermen in Oberösterreich fürchten um ihre Existenz und fordern Staatshilfe.
EurothermenResorts / OTS

Alleine die Eurothermen im Eigentum des Landes – mit Standorten in Bad Schallerbach (Bez. Grieskirchen), Bad Ischl (Bez. Gmunden) und Bad Hall (Bez. Steyr-Land) – rechnen für heuer mit um sieben bis acht Millionen Euro höheren Energiekosten.

"Ich würde jetzt nicht von einer Existenzgefährdung per se ausgehen. Aber es ist schon eine große Herausforderung, der wir uns gegenübersehen", sagt Geschäftsführer Patrick Hochhauser zum ORF Oberösterreich. Am Ende des Tages gehe es an die wirtschaftliche Substanz. Falls nötig, brauche es die finanziellen Mittel der öffentlichen Hand.

Hochhausers Kollege Gerhard Gucher, Direktor der Vamed World Vitality, blickt deutlich düsterer in die Zukunft: Ohne zeitnahe und konkrete Unterstützungen durch die Politik werde ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Thermen unmöglich. Sein Unternehmen führt sieben Standorte in Österreich, u.a. in Geinberg (Bez. Ried im Innkreis).

Tourismussprecher Robert Seeber von der Wirtschaftskammer Oberösterreich stößt ins gleiche Horn: "Speziell für Thermen und Wellnesshotels ist die Kostenentwicklung – die Preisspirale nach oben – dramatisch und existenzbedrohend."

Energiekostenzuschuss auf 2,5 Mrd. Euro erhöhen

Seeber fordert eine Erhöhung des Energiekostenzuschusses für Unternehmen auf 2,5 Milliarden Euro. Die derzeit genehmigten 450 Millionen seien zu wenig. Auch der Förderzeitraum müsse ausgeweitet werden, damit zumindest die gesamte Heizperiode 2022/23 abgedeckt sei.

Die Eurotherme in Bad Schallerbach
Die Eurotherme in Bad Schallerbach
Eurotherme Bad Schallerbach
"Wir planen im größeren Stil Projekte, um weitestgehend Autarkie zu erlangen." Eurothermen-Chef Hochhauser zur Energie-Unabhängigkeit

Im Kampf gegen die massive Teuerung setzen die Eurothermen auf Energie-Unabhängigkeit: "Wir planen im größeren Stil Projekte, um weitestgehend Autarkie zu erlangen", sagt Hochhauser. Ein Vorhaben sei die Erweiterung einer Photovoltaik-Anlage, man befinde sich noch in der Konzeptionierung.

Das Ziel sei, damit zwischen zehn und 18 Prozent der jährlich verbrauchten Strommenge selbst erzeugen zu können, erklärt der Geschäftsführer.