Politiker als Gefährder

Ehefrau bedroht: Bürgermeister darf nicht nach Hause

Ein Ortschef im Burgenland bedrohte seine Frau im Gasthaus, fast kam ihm die Hand aus. Zeugen riefen die Polizei – Betretungs- und Annäherungsverbot!

Thomas Peterthalner
Ehefrau bedroht: Bürgermeister darf nicht nach Hause
Die Polizei rückte wegen rabiaten Bürgermeister im Burgenland aus. 
Tobias Steinmaurer/picturedesk.com (Symbolbild) 

Nicht immer stehen die geeignetsten Leute im Ort an der Spitze – so auch in einem Dorf im Südburgenland. Der dortige Ortskaiser ist als "extrem eifersüchtig" verschrien, soll auch im Umgang mit Mitarbeitern einen sehr ruppigen Umgangston an den Tag legen. Immer wieder soll der Bürgermeister Streit mit seiner Ehefrau haben – so angeblich auch am Osterwochenende. 

Bürgermeister bedrohte Frau

Zuerst wurden noch fröhlich Ostereier mit den Kindern gesucht, dann ging es beim traditionellen Osterfeuer in der Gemeinde weiter. Wenig später kippte die Stimmung bei der nachfolgenden Feier im Gasthaus. Während es sich die meisten Gäste gut gehen ließen, bekam der Bürgermeister laut Zeugen einen Wutanfall. Er soll dabei drohend die Hand gehoben und seiner Frau Gewalt angedroht haben. Laut "Krone" schritt sofort ein Augenzeuge ein und stellte sich schützend vor die Frau. Der Bürgermeister habe sich aber nicht beruhigen lassen und sei weiterhin sehr aggressiv gewesen, heißt es in dem Bericht.

Ortschef darf nicht heim

Schließlich wurde die Polizei ins Gasthaus gerufen. Die Beamten sprachen ein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den VP-Bürgermeister aus. Der Lokalpolitiker gilt nun als Gefährder, muss sich 14 Tage von seiner Frau fern halten. Auf Antrag der Frau kann die Frist verlängert werden. Der Bürgermeister darf nun nicht mehr nach Hause, muss woanders seine Zelte aufschlagen. Außerdem muss er zu einer verpflichtenden Gewaltspräventions-Beratung kommen. 

Vorfall hat ein Nachspiel

Wie üblich verhängten die Beamten auch ein vorläufiges Waffenverbot über den eifersüchtigen Ortskaiser. Die Ermittlungen gegen den Mann laufen, es gilt die Unschuldsvermutung. Seine Partei nimmt den Vorfall ernst. "Gewalt ist nicht tolerierbar. Da gibt es nichts schönzureden", heißt es aus der ÖVP Burgenland. Der Fall wird intern geprüft, auch hier droht nun dem Bürgermeister nun ein Nachspiel. Wie es mit ihm politisch weitergeht, bleibt also offen. Pro Jahr gibt es im Burgenland laut dem Verein Neustart 325 Fälle von Gewalt gegen Frauen.

Hier gibt es Hilfe für Betroffene
► Frauenhelpline: 0800 222 555
► Wiener Interventionsstelle/Gewaltschutzzentrum: 0800 700 217
► Opfer-Notruf: 0800 112 112
► Notruf des Vereins der Wiener Frauenhäuser: 05 77 22
► Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
► Hilfe für Männer: 0800 400 777
► Polizei: 133

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Ortsbürgermeister im Burgenland darf nicht mehr nach Hause, nachdem er im Gasthaus seine Frau bedroht hat und von Zeugen bei der Polizei gemeldet wurde
    • Er gilt nun als Gefährder und erhält ein vorläufiges Betretungs- und Annäherungsverbot, während die Ermittlungen weiterlaufen und seine Partei den Vorfall ernst nimmt
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    Akt.