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"Dreck", "übles Gesindel" – Armin Wolf rastet total aus

Armin Wolf tobt: Internetkriminelle nutzen den ORF-Star als Gesicht ihrer Betrugsmasche. Jetzt warnt der echte (!) Moderator vor dieser bösen Falle.

Roman Palman
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Armin Wolf in seiner Paraderolle als ZIB2-Moderator. Betrüger machen sich nun seine Bekanntheit zu nutze.
Armin Wolf in seiner Paraderolle als ZIB2-Moderator. Betrüger machen sich nun seine Bekanntheit zu nutze.
Screenshot/ ORF

"Das nächste Fake", "übles Gesindel", "neuer betrügerischer Müll" – mit diesen harten Worten rastete ORF-Moderator Armin Wolf (56) Mitte der Woche auf Twitter völlig aus. Der Grund ist ärgerlich: Internetkriminelle nutzen seine Bekanntheit schamlos aus und betreiben Schindluder mit dem guten Namen und Konterfeit des ZIB2-Stars. 

Die Masche ist dabei so perfide wie einfach: Über im Internet geschaltete Werbung werden leichtgläubige Menschen auf eine Webseite gelockt, auf der angeblich Armin Wolf in einem Interview einen Trick oder neue App für schnellen Reichtum enthüllt. In Wahrheit ist aber alles gefälscht: die Webseite, das Interview und die Erfahrungsberichte zum Geldversprechen.

So spielen Betrüger mit dir

Im von "Heute" gesichteten Beispiel (siehe Bildstrecke unten) suggeriert die Aufmachung, dass man sich auf der Webseite des Schweizer Rundfunks SRF befindet. Nur ein Blick auf die URL verrät, dass man sich woanders befindet.

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    Betrügerische Seiten wie diese lassen ORF-Star Armin Wolf völlig ausrasten. Kriminelle nutzen seinen guten Namen und seine Bekanntheit...
    Betrügerische Seiten wie diese lassen ORF-Star Armin Wolf völlig ausrasten. Kriminelle nutzen seinen guten Namen und seine Bekanntheit...
    Screenshot

    Die von den Betrügern angewendete Formel ist fast immer gleich und gibt es auch mit anderen Promis. Als Aufhänger wird hier erklärt, Armin Wolf hätte in einer Talkshow oder einem Interview ein Geheimnis ausgeplaudert und ein "revolutionäres Handelssystem" für Kryptowährungen aufgedeckt. Gleich zu Beginn wird mit der Behauptung, dass die Chance bald nicht mehr bestehen werde, Druck auf die potenziellen Opfer aufgebaut.

    Mit FOMO in die Falle

    FOMO ("Fear of missing out") – die Angst, etwas zu verpassen – bezeichnet genau das, was die Betrüger mit Sätzen wie folgenden im potenziellen Opfer nähren und für sich nutzen wollen:

    – "Ich rate jedem, es schnell auszuprobieren, bevor die Banken es stoppen."
    – "Und tatsächlich rief die Bank Minuten nach Beendigung des Interviews an und versuchte, die Ausstrahlung von Armins Interview zu verhindern."

    Danach wird behauptet, dass die "Redaktion" das tolle Geheimprogramm nun auch selbst ausprobiert habe, um die Leser vor einem Reinfall zu schützen. Oh Wunder, der angebliche Tester soll in nur einer Woche gleich Tausende Euro damit verdient haben, ohne wirklich etwas dafür tun zu müssen.

    Bevor man in die einfach gehaltene Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung, der Eingabe der eigenen Kreditkartendaten und zur Mindesteinzahlung von 250 Euro gestoßen wird, wird noch einmal die FOMO gefüttert: "Begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar."

    Armin Wolf warnt alle

    Der echte (!) Armin Wolf warnt jetzt alle seine Follower auf Twitter vor dieser Betrugsfalle: "Selbstverständlich sind das FAKES! Ich werbe nicht für Tradingprogramme, noch für Kryptowährungen, Medikamente, Heilbehelfe oder sonstwas. Das ist alles Internet-Kriminalität mit gestohlenen Fotos und erfundenen Texten".

    Solche Betrugsseiten gibt es leider zuhauf, doch scheinbar nehmen sie in jüngerer Zeit überhand, wie der ORF-Anchorman durchblicken lässt: "Jede Woche bekomme ich mittlerweile mehrere solche Mails", schreibt er.

    Zum Ärger mischt sich aber auch eine gewissen Hilflosigkeit: "Leider lässt sich gegen den betrügerischen Dreck nicht mit vertretbarem Aufwand vorgehen."

    Die Hintermänner seien jurstisch nicht greifbar, beklagt Armin Wolf. Am Ende gebe es keine Person, die man klagen könne und man "bleibt – neben dem enormen Zeitaufwand – auch noch auf den Anwaltskosten sitzen."

    Der TV-Jounalist schärft deshalb mit einem eindringlichen Appell nach: "BITTE NIE AUF SOWAS KLICKEN!"

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      Legendär: 2011 legte sich Armin Wolf selbst im Studio flach, um den "Planking"-Trend zu erklären.
      Legendär: 2011 legte sich Armin Wolf selbst im Studio flach, um den "Planking"-Trend zu erklären.
      Screenshot ORF