Konflikt droht zu eskalieren

"Dramatisch" – Experte schätzt Lage im Nahen Osten ein

Die Situation zwischen Iran und Israel droht sich weiter zu verschärfen. Nahostexperte Guido Steinberg sieht eine "neue Phase des Konflikts".

Newsdesk Heute
"Dramatisch" – Experte schätzt Lage im Nahen Osten ein
Die Lage zwischen dem Iran und Israel ist angespannt. (Archivbild)
REUTERS

Nach gegenseitigen Angriffen zwischen dem Iran und Israel droht im Nahen Osten die Entstehung eines Flächenbrandes. Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah könnte die Lage nun weiter eskalieren lassen. Laut dem Nahostexperten Guido Steinberg gehen die aktuellen Geschehnisse weit über bisher erlebte Konflikte in der Region hinaus. "Besonders dramatisch ist, dass der Iran Israel direkt angegriffen hat", zeigt sich der Experte im Ö1-Mittagsjournal besorgt. "Wir befinden uns in einer neuen Phase des Konflikts."

"Risiko einer Eskalation gestiegen"

Trotz der militärischen Auseinandersetzungen der vergangenen Tage rechnet der Experte derzeit nicht mit einer völligen Eskalation der Situation. Denn: Der Iran habe bereits mehrfach klargestellt, dass man eine große Eskalation vermeiden wolle. "Trotzdem würde ich sagen, dass das Risiko einer Eskalation gestiegen ist", so Steinberg. Als Gründe dafür nennt der Experte den dauerhaften Beschuss der Hisbollah im Norden Israels. "Sollte sich die Hisbollah nicht zurückziehen, ist eine Konfrontation zwischen Israel und der Miliz nicht zu verhindern."

Die Unterstützung Jordaniens bei der Abwehr des iranischen Angriffs ist für den Nahostexperten wenig überraschend. "Die Expansion Irans in der Region hat in den vergangenen Jahren viele arabische Staaten in die Arme Israels getrieben", erklärt Steinberg. Eine Hoffnung auf Frieden zwischen den arabischen Ländern und Israel sei jedoch aufgrund er Gaza-Thematik unwahrscheinlich.

Mittelfristig müsse man sich im Nahen Osten auf "ganz ganz große Probleme" einstellen. "Das beginnt mit dem Zeitpunkt, ab dem der Iran sich nuklear bewaffnet", so der Experte. Entscheidend sei dann auch, ob Israel und die USA darauf bewaffnet reagieren. Auch die iranische Expansion in der Region stelle die Staaten im Nahen Osten vor eine Herausforderung.

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    03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen. Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Nahostkonflikt zwischen dem Iran und Israel eskaliert, da der Iran Israel direkt angegriffen hat und mit einer weiteren Eskalation droht
    • Trotz der Bemühungen des Irans, eine große Eskalation zu vermeiden, ist das Risiko einer weiteren Eskalation gestiegen, insbesondere aufgrund des anhaltenden Beschusses der Hisbollah im Norden Israels
    • Die Unterstützung Jordaniens bei der Abwehr des iranischen Angriffs ist wenig überraschend, da die Expansion des Irans in der Region viele arabische Staaten näher an Israel herangerückt hat
    red
    Akt.