Studie zeigt

Deshalb ist Monogamie nicht für alle geeignet

Eine Studie einer deutschen Dating-Plattform zeigt, dass ungefähr jede achte Person in einer Zweierbeziehung nicht sexuell erfüllt wird.

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Deshalb ist Monogamie nicht für alle geeignet
Nicht alle Menschen finden in einer monogamen Zweierbeziehung die Erfüllung.
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Für viele bedeutet Partnerschaft eine Zweierbeziehung mit sexueller und emotionaler Treue. Diese Vorstellung ist so fest in den Köpfen verankert, dass die meisten Partnervermittlungen im Internet nicht einmal eine andere Such-Option vorsehen. Eine Umfrage der Dating-Plattform Gleichklang.de und dem Psychologen Guido F. Gebauer unter 1066 Singles zeigt jetzt jedoch, dass für manche die monogame Zweierbeziehung nicht geeignet ist.

Demnach können 12,7 Prozent der Befragten Singles keine sexuelle Erfüllung finden, wenn sie dauerhaft nur Sex mit einer Person haben. 15,4 Prozent der Befragten berichteten zudem, dass sie romantische Erfüllung nur in einer Beziehung mit mehr als einer Person erreichen können.

Monogame Zweierbeziehungen ungeeignet 

Dating-Coach Gebauer schließt aus den Ergebnissen, dass manche Menschen polypartnersexuell orientiert seien, sodass ihnen sexuelle Zufriedenheit mit nur einer Person gar nicht möglich sei. Ebenso gebe es Menschen mit polyromantischer Orientierung, für die ein romantisches Liebesglück mehr als eine Person als Partner bedürfe. Für solche Personen seien monogame Zweierbeziehungen ungeeignet.

An der Umfrage beteiligten 562 Frauen, 480 Männer und 24 nicht-binäre Personen im Alter von 20 bis 85 Jahren. Alle Teilnehmenden waren Single und waren auf der Suche nach einer Partnerschaft bei Gleichklang.

Eindeutiger Geschlechterunterschied

Genauer betrachtet, geht aus dem Ergebnis hervor, dass vor allem nicht-binäre Personen und Männer ein Problem mit monogamen Zweierbeziehungen haben. So betrug der Anteil der polypartnersexuellen Personen bei den Männern 17,9 Prozent, bei den Frauen 7,5 Prozent und bei den nicht-binären Personen 29,2 Prozent. Der Anteil der polypartnerromantischen Personen betrug bei den Männern 19,0 Prozent, bei den Frauen 12,3 Prozent und bei den nicht-binären Personen 25,0 Prozent.

Zwischen der Angabe, polypartnersexuell oder polypartnerromantisch zu sein, bestand außerdem eine starke und statistisch signifikante positive Beziehung: 75,6 Prozent der polypartnersexuellen Personen gaben an, polypartnerromantisch zu sein. Demgegenüber gaben lediglich 6,9 Prozent der monopartnersexuellen Personen an, polypartnerromantisch zu sein. Und 61,4 Prozent der polypartnerromantischen Personen gaben an, polypartnersexuell zu sein. Von den monopartnerromantischen Personen gaben demgegenüber nur 3,7 Prozent an, polypartnersexuell zu sein.

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    Mingle-Beziehungen sind für Personen, die sich an den positiven Aspekten einer Beziehung erfreuen wollen, ohne sich an die Person zu binden. Auch als Freundschaft Plus bekannt, meint man damit sexuelle und emotionale Freiheit mit einer kompatiblen Person.
    Mingle-Beziehungen sind für Personen, die sich an den positiven Aspekten einer Beziehung erfreuen wollen, ohne sich an die Person zu binden. Auch als Freundschaft Plus bekannt, meint man damit sexuelle und emotionale Freiheit mit einer kompatiblen Person.
    Getty Images/iStockphoto

    Alter und Bildungsstand spielen keine Rolle

    Es zeigte sich eine statistisch signifikante, aber triviale positive Beziehung zwischen Lebensalter und polypartnersexueller Orientierung, während die Häufigkeit der polypartnerromantischen Orientierung unabhängig vom Alter war.

    Der Bildungsstand war weder mit der polypartnersexuellen noch mit der polypartnerromantischen Orientierung signifikant korreliert.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Studie einer deutschen Dating-Plattform zeigt, dass etwa jeder achte Single keine sexuelle Befriedigung in monogamen Beziehungen findet, während einige Personen romantische Erfüllung nur in einer Beziehung mit mehr als einer Person erreichen können
    • Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass manche Menschen polypartnersexuell oder polyromantisch orientiert sind und daher für monogame Beziehungen ungeeignet sein könnten
    red
    Akt.
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