Wirtschaft

Studie: Existenz-Ängste plagen junge Generationen

Das Stresslevel bei jungen Menschen ist hoch und die Burnout-Quote nimmt zu: Flexible Arbeitszeiten werden darum unter anderem immer wichtiger.

Heute Redaktion
Rund ein Drittel der Befragten in Österreich fühlt sich aufgrund des hohen Workloads ausgebrannt.
Rund ein Drittel der Befragten in Österreich fühlt sich aufgrund des hohen Workloads ausgebrannt.
Giorgio Fochesato / Westend61 / picturedesk.com

Deloitte hat für die "Gen Z and Millennial Survey 2023 Austria" mit 200 Millennials (Jahrgänge 1983–1994) und 300 Vertretern der Generation Z (Jahrgänge 1995–2004) in Österreich gesprochen. Insgesamt wurden bei der "2023 Gen Z and Millennial Survey" 22.000 Personen aus 44 Ländern befragt.

Das Ergebnis: Junge Menschen blicken bedingt durch Inflation und Teuerung, einem Krieg in Europa und dem Klimawandel sorgenvoll in die Zukunft. Vor allem die hohen Lebenserhaltungskosten beschäftigen den Großteil der Generation Z und der Millenials. Die Hälfte der weltweit Befragten lebt von der Hand in den Mund und befürchtet, zusätzlich anfallende Kosten nicht decken zu können. 

Vollzeit-Arbeit ist out

In Österreich sind viele junge Menschen verunsichert und ausgebrannt. Nur die wenigsten fühlen sich von ihren Arbeitgebern ernst genommen. In der Schweiz möchte sogar fast jede zweite Person in den Generationen Z und Millennials bald ihren Job kündigen.

Vollzeit im Betrieb arbeiten zu müssen, ist für viele der Befragten in Österreich undenkbar: 63 Prozent der Gen Z und sogar 82 Prozent der Millenials würden sich lieber nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn ihr Arbeitgeber sie bitten würde, Vollzeit vor Ort zu arbeiten.  

Junge wollen flexible Arbeitsgestaltung 

Nur 33 Prozent der Gen Z und 26 Prozent der Millenials in Österreich sind mit der derzeitigen Work-Life-Balance, die ihr Job bietet, zufrieden. Es wird vor allem die Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und -ort eingefordert. 

Physische Präsenz im Büro bleibt dennoch wichtig: Nur 13 Prozent der Gen Z und 11 Prozent der Millenials in Österreich würden gerne nur "remote" arbeiten. Rund ein Viertel der jungen Personen bevorzugt es, freie Wahl darüber zu haben, ob sie von zu Hause aus oder vor Ort arbeiten. 

Mentale Gesundheit kommt zu kurz 

Das Stresslevel ist hoch und die Burnout-Quote nimmt zu. Rund ein Drittel der Befragten in Österreich fühlt sich aufgrund des hohen Workloads ausgebrannt. Zudem ist das Arbeitsklima oft nicht ideal. 56 Prozent der Gen Zs und 38 Prozent der Millennials berichten von Erlebnissen am Arbeitsplatz, die sich im vergangenen Jahr negativ auf ihre mentale Gesundheit ausgewirkt haben. 38 Prozent der österreichischen Gen Z und 24 Prozent der Millenials gaben an, sich ständig oder die meiste Zeit über gestresst zu fühlen.

Österreichische Unternehmen haben in Sachen mentale Gesundheit Aufholbedarf: Für mehr als drei Viertel der heimischen Millennials und Gen Zs sind betriebliche Initiativen zur Unterstützung des mentalen Wohlbefindens ein ausschlaggebender Faktor bei der Jobsuche. Derzeit hat jedoch nicht einmal die Hälfte das Gefühl, dass ihre aktuellen Arbeitgebern ein Bewusstsein für dieses Thema haben.

Gen Z definiert sich selten über Arbeit

Nur 39 Prozent der Gen Z und 48 Prozent der Millennials in Österreich empfinden ihre Arbeit als identitätsstiftend. In Europa sagen das 57 Prozent der Gen Z und 43 Prozent der Millennials. Die wichtigste Rolle für das Identitätsbewusstsein spielen Freunde und Familie.

Gesellschaftliches Engagement wichtig

Nur knapp über 10 Prozent der befragten Österreicher sind derzeit klar der Überzeugung, dass große Konzerne ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten. Für die jungen Generationen ist das Engagement für gesellschaftlich relevante Herausforderungen seitens der Unternehmen jedoch ein ausschlaggebender Faktor für die Arbeitgeber-Wahl. Über ein Drittel der Befragten hat sich bereits aufgrund moralischer oder ethischer Bedenken gegen eine oder einen potenziellen Arbeitgeber entschieden.

So gewinnen Unternehmen junge Arbeitskräfte

"Um diese jungen Talente anzuziehen, braucht es mehr Flexibilität punkto Arbeitsort und -zeit", heißt es in der Studie von Deloitte. "Und um sie langfristig zu halten, sollten Vorgesetzte sich weiterbilden, um achtsamer und empathischer führen und fördern zu können." 

"Um für junge Arbeitnehmer:innen attraktiv zu sein, müssen sich die Unternehmen aktiv für Nachhaltigkeit und soziale Themen einsetzen. Bloße Lippenbekenntnisse reichen längst nicht mehr aus", so Elisa Aichinger, Deloitte Consulting. 

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