Neue Hinweise

Bombe bei Zeugen Jehovas – es war ein Serientäter

Newsdesk Heute
Bombe bei Zeugen Jehovas – es war ein Serientäter
Der Vorfall in Kalsdorf endete glimpflich.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Am Freitag vor genau einer Woche wurde in Kalsdorf bei Graz wohl ein großes Unglück verhindert. Ein Unbekannter legte ein Paket mit einem echten Sprengsatz vor dem Königreichssaal der Zeugen Jehovas ab, als dort gerade eine Veranstaltung mit rund 50 Besuchern stattfand. 

Zahlreiche Einsatzkräfte bis hin zu Sprengstoffexperten (SKO) und dem Entschärfungsdienst (ESD) des EKO Cobra/DSE standen in der Folge die ganze Nacht hinweg im Einsatz, um das Paket unter anderem mit Hilfe von Robotern und einem sogenannten Sprengunterdrückungssystem (Lkw) zu sichern.

Zusammenhang vermutet

Polizei und Staatsschutz ermitteln seitdem weiterhin auf Hochtouren – vor allem, weil es nicht der erste Fall war. Bereits rund sieben Monate zuvor (am 18. August 2023) hatte ein Unbekannter im gut 20 Kilometer entfernten Leibnitz zwei später detonierte Sprengsätze an geparkten Fahrzeugen von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft angebracht. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand.

Allerdings gibt es nun erste Hinweise. Bisherige Analysen und Spurenauswertungen deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Zusammenhang mit den im Vorjahr detonierten Sprengsätzen in Leibnitz hin. Weitere Infos können die Behörden noch nicht veröffentlichen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. 

Lage bleibt angespannt

Unterdessen ist das in dieser Causa federführende Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Steiermark gemeinsam mit anderen Organisationeinheiten der Polizei intensiv mit den Ermittlungen zu den Hintergründen dieser Straftaten beschäftigt. Dabei wird auch ersten Hinweisen bereits nachgegangen. Neben Befragungen und Vernehmungen sind nach wie vor Auswertungen und Analysen von sichergestellten Spuren im Gange.

Bis wann mit weiteren Ergebnissen gerechnet werden kann, steht derzeit nicht fest. Die Polizei rät generell weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und ersucht, verdächtige Wahrnehmungen und Hinweise sofort über Notruf (133) zu melden.

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    Gegen 21 Uhr kam es am 9. März 2023 zu einem <a target="_blank" data-li-document-ref="100259583" href="https://www.heute.at/g/amoklauf-in-hamburg-mit-mehreren-toten-100259583">Amoklauf mitten in Hamburg</a>.
    Gegen 21 Uhr kam es am 9. März 2023 zu einem Amoklauf mitten in Hamburg.
    Jonas Walzberg / dpa / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein unbekannter Täter legte ein Paket mit einem echten Sprengsatz vor dem Königreichssaal der Zeugen Jehovas in Kalsdorf bei Graz ab, was zum Einsatz von zahlreichen Einsatzkräften führte, die das Paket sicherten
    • Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Vorfall in Leibnitz und führt intensive Ermittlungen zu den Hintergründen der Straftaten durch
    • Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung ist federführend an den Ermittlungen beteiligt
    red
    Akt.