"ORF On" startet ab 1.1.

"Biester" & Co: So trickst der ORF bei neuen Serien

Mit dem Neujahrsbeginn startet auch das neue Streamingportal "ORF On", die neue Eigenproduktion "Biester" gibt's gleich zu Beginn im Stream. 

Magdalena Zimmermann
"Biester" & Co: So trickst der ORF bei neuen Serien
Die "Biester" gemeinsam mit ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bei der Pressekonferenz am Donnerstag. 
ORF/Roman Zach-Kiesling

Eigentlich muss der ORF ja laut Mediengesetz vorab seine Streaminginhalte im linearen Fernsehen zeigen. Da hält sich der Öffentlich Rechtliche Rundfunk daran, nur legt er das Gesetz auch etwas zu seinen eigenen Zwecken aus: Denn mit 1.1. geht die neue Streaming-Plattform "ORF On" online, sie wird dann Schritt für Schritt die einstige TV-Thek ablösen, diese wird dann ab April komplett aus dem Netz genommen. Gezeigt werden sollen auf dem neuen Dienst des Öffentlich Rechtlichen vor allem Eigenproduktionen: So startet "CLEVER - Die Rätselshow", die von Gregor Seberg gehostet wird ab Freitag, dem 12. Jänner auf "ORF On" und wird am selben Tag um 20.15 Uhr auf ORF 1 ausgestrahlt. Auch das Kultduo "Maschek" bekommt sein ganz eigenes Format, bleibt nicht weiter ein bloßes Anhängsel von Stermann und Grissemann in "Willkommen Österreich". Ebenso hier dasselbe Prozedere: Ab Freitag 26. Jänner ist die Show auf "ORF On" zu sehen, um 21.15 Uhr wird sie dann im ORF ausgestrahlt. Fiktionale Inhalte dürfen dann laut Mediengesetz für sechs Monate auf der Plattform verfügbar sein, bei Dokumentationen gibt es kein Zeitlimit, Nachrichten und Exklusiv-Sportarten dürfen für 30 Tage im Portal online verfügbar sein. 

Bildstrecke: Erste Einblicke in die ORF-"Biester"

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    Nelly will nach den ganzen Exzessen auch mal das Richtige tun.
    Nelly will nach den ganzen Exzessen auch mal das Richtige tun.
    ORF/MR Film/Petro Domenigg

    Die große Hoffnung des ORF liegt im neuen Jahr vor allem in der neuen Drama-Serie "Biester", die jetzt schon als das neue "Vorstadtweiber" gehandelt wird. Erfolgsautor Ulli Brée erzählt darin die Geschichte von zwei besten Freundinnen, Jenny (Anja Pichler) und Vero (Mara Romei), die aus bescheidenen Verhältnissen stammen, wollen irgendwie ihrem faden Leben entkommen. Jenny jobbt in einem Nagelstudio, in der Nacht arbeitet sie noch bei der Post und will alles tun, um nicht zu enden wie ihre Eltern. Ihre beste Freundin Vero hilft ihrer Mutter an einem Marktstand und schmiedet nebenbei Pläne, wie sie die Reichen und Schönen mit ihren eigenen Waffen schlagen können. Schließlich treffen sie auf zwei Schwestern aus reichem Hause: Nelly (Fanni Schneider) und Tiz (Theresa Riess), die sich im Luxus geradezu wälzen - den sie sich zwar nicht selbst erarbeitet haben, aber wer fragt denn schon danach. Bei einer ausschweifenden Party kollidieren schließlich die Leben der beiden ungleichen Paare und eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle beginnt. Diese wird in der ersten Staffel dann in zehn Folgen zu je 45 Minuten erzählt und neben den Jung-Stars sind auch bekannte österreichische TV-Größen wie Claudia Kottal, Simon Schwarz und Ursula Strauss mit von der Partie. Und eines ist gewiss: An das große Vorbild "Vorstadtweiber" kommt die Serie echt ganz nahe dran und könnte dem ORF tatsächlich den nächsten großen Erfolg bringen.

    Für "Biester" liefert "Starmania 22"-Kandidatin Valentina Thoms die Vocals 

    Doch gerade bei den eigenen aufwändigen Produktionen weiß sich der Öffentlich Rechtliche auch mit dem neuen Mediengesetz zu helfen. Denn beispielsweise ist der lineare TV-Start der "Biester" eigentlich ja erst am 19. Februar. Mit dem Start der neuen Streaming-Plattform "ORF On" will der ORF aber gleich mit seiner neuen Serie auftrumpfen und weiß sich zu helfen: Vorab wird die Serie im Nachtprogramm, möglichst versteckt, gesendet. So kann "Biester" dann sofort, mit dem Launch von "ORF On", mit allen Folgen ab 1.1. online gestreamt werden. Bis zur linearen Aussendung im Februar werden somit alle Serienliebhaber die neuen "Biester" schon gesehen haben, was das für die Zuschauerquoten im TV-Programm bedeuten wird, wird sich dann erst zeigen. Die zweite Staffel der Serie ist laut Produzent Oliver Auspitz jedenfalls schon fixiert. 

    Die "Biester" Jenny (Anja Pichler) (links) und Vero (Mara Romei) rechts mit "Heute"-Redakteurin Magdalena Zimmermann
    Die "Biester" Jenny (Anja Pichler) (links) und Vero (Mara Romei) rechts mit "Heute"-Redakteurin Magdalena Zimmermann
    Heute
    dafür sorgen, dass die 'Biester' immer online sind
    Stefanie Groiss-Horowitz
    Programmdirektorin

    Bei der zweiten großen Serienproduktion, die im Frühjahr erscheint, setzt der ORF dann aber doch wieder anders an: "School of Champions", das sich um ein Elite-Skiinternat dreht und unter anderem Judith Altenberger, Jakob Seeböck und Josephine Elehrt in Rollen zu sehen sind, wird ab Montag, dem 22. Jänner auf "ORF On" zu finden sein. Ausgestrahlt wird die erste Folge dann aber auch gleich am selben Tag um 20.15 Uhr. Durch das neue ORF-Gesetz können dann die Streaminginhalte nun ja auch länger, bei fiktionalen Serien eben sechs Monate, online gestreamt werden. Doch damit die Serien auch immer verfügbar bleiben, werden sie einfach nochmals im linearen TV ausgestrahlt. Laut Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz werde man "dafür sorgen, dass die 'Biester' immer online sind". 

    Mit "ORF On" wird ab 1.1. schrittweise gestartet.
    Mit "ORF On" wird ab 1.1. schrittweise gestartet.
    ORF

    Nicht nur Neues beim ORF 

    Laut ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird es bei "ORF On" auch einen eigenen "Oldies-Kanals" geben, dabei sollen Klassiker des ORF-Programms somit auch online gestreamt werden können. In der Pressekonferenz am Donnerstag nannte er da Beispiele wie "Hinterholz 8", "Muttertag" und "MA 2412". Daraus soll ein "elektronisches Archiv Österreichs" entstehen. Das Streamingportal ist in seinem Layout einfach handzuhaben, orientiert sich bei den privaten Anbietern. Die Programmzeilen sind nach Genres geordnet, die Useroberfläche ist somit schnell erklärt und leicht zu handhaben. 

    Bildstrecke: VIP-Bild des Tages

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      mz
      Akt.