300 Meter tief

20-Jähriger stürzt vor Augen seiner Freunde in den Tod

Am Mittwoch kam es abermals zu einer großen Rettungsaktion am Watzmann. Für einen jungen Wanderer kam leider jede Hilfe zu spät.

Newsdesk Heute
20-Jähriger stürzt vor Augen seiner Freunde in den Tod
Die Einsatzkräfte hatten wieder alle Hände voll zu tun.
Bayerisches Rotes Kreuz

Erst am Ostersonntag musste ein 19 Jahre alter Finne von der Watzmann-Südspitze im Berchtesgadener Land gerettet werden. Er war bei tiefwinterlichen Bedingungen nur in Turnschuhen, Jogginghose und Pullover unterwegs, obwohl ihm seine Freunde vom Weitermarsch abrieten. Bei Minusgraden und Sturmböen mussten gegen 20 Uhr Bergrettung und Polizeihubschrauber zu Hilfe eilen, per Wärmebildkamera konnten sie ihn entdecken. Der Aufwand war enorm – Details dazu im Facebook-Beitrag:

Wieder Watzmann-Unfall

Nur zwei Tage später war wieder eine junge Freundesgruppe aus Deutschland – 20, 21 und 24 Jahre alt – am Watzmann unterwegs. Doch diesmal nahm der Ausflug leider kein gutes Ende. 

Auf einem steilen Schneefeld in 2.300 Metern Höhe rutschte der Jüngste als Erster aus, schlitterte über den Wandkopf hinaus und stürzte in weiterer Folge gute 300 Meter senkrecht in die Tiefe. Seine beiden 21 und 24 Jahre alten Begleiter aus Rheinland-Pfalz waren zunächst ebenfalls abgerutscht, hatten sich aber mit nur leichten Verletzungen im Schneefeld wieder gefangen.

Sie konnten ihren abgestürzten Kameraden aber nicht sehen und mussten mangels Mobilfunkempfang auf rund 1.700 Höhenmeter in Richtung Wimbachgrieshütte absteigen. Die Bergwacht Ramsau und den Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 rückten daraufhin aus.

20-Jähriger tot

Die Heli-Besatzung nahm gegen 17.20 Uhr im Tal einen Bergretter mit Seil und Bohrmaschine auf und flog weiter zur Südspitze, wo sie gegen 17.30 Uhr den Abgestürzten auf einem Schneefeld in rund 2.000 Höhenmetern fand und den Notarzt mit der Winde absetzte, der aber nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen konnte.

Der Hubschrauber musste in weiterer Folge über mehrere Wege Retter aufnehmen und absetzen sowie die beiden jungen Wanderer ins Tal bringen, wo sie von einem Kriseninterventionsteam betreut wurden. In der Kreisklinik Bad Reichenhall mussten schließlich ihre Prellungen und Schürfwunden behandelt werden.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein 20-jähriger Wanderer stürzte vor den Augen seiner Freunde 300 Meter in den Tod am Watzmann, während eine Rettungsaktion im tiefen Schnee und bei Minusgraden im Gange war
  • Wenige Tage später rutschte ein 20-Jähriger auf einem steilen Schneefeld am Dachstein aus und stürzte ebenfalls etwa 300 Meter in die Tiefe, während seine Begleiter nur leichte Verletzungen erlitten und Rettungsteams zu Hilfe eilten
red
Akt.
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