Heftige Kritik

1.000 € Kaution – Ärger mit Miet-Transportern in Wien

Eine Mietwagenfirma verlangt für ihre günstigen Transporter gleich 1.000 Euro Kaution. Die Kunden sind stinksauer und sprechen gar von Abzockerei.

Maxim Zdziarski
1.000 € Kaution – Ärger mit Miet-Transportern in Wien
123-Transporter bietet unlimitierte Kilometer an, die Buchung erfolgt vollkommen digital.
Tschank / Leserreporter

Wer einen Transporter braucht und im Freundeskreis keiner verfügbar ist, der ist auf eine Mietwagenfirma angewiesen. Der Online-Anbieter "123-transporter.at" wirbt auf seiner Homepage mit Fahrzeugen ab 45 Euro am Tag. Klingt verlockend? War es auch für "Heute"-Leserreporter Bernhard. Er entschied sich, das Angebot zu nutzen und buchte den gewünschten Kleintransporter, um einen großen Tisch nach Hause zu bringen.

Doch nachdem die Mietkosten in der Höhe von 40 Euro von seinem Konto abgebucht wurden, bekam er eine neue Nachricht vom Anbieter. Er solle nun eine 1.000-Euro-Kaution für 15 Tage hinterlegen, um das Fahrzeug wirklich nutzen zu dürfen. Die zweite Option: eine einmalige Zahlung von 149 Euro. Eine weitere Möglichkeit bestünde auch noch darüber hinaus. nämlich ein Abonnement mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren abzuschließen.

Heftige Kritik im Netz

"Eine Verarsche sondergleichen. Das Geld ist futsch und der Transporter blieb dort stehen, wo er abgeholt werden sollte, da ich vom Vertrag auch nicht zurücktreten konnte", wütet der Wiener im "Heute"-Talk. Und dabei ist er auch nicht der einzige. Auf Google finden sich zahlreiche negative Bewertungen zu "123-transporter.at".

Viele User berichten über die intransparente Preisgestaltung. Einige behaupten sogar, die Kaution müsse aktiv vom Kunden zurückgefordert werden, sonst bliebe das Geld beim Unternehmen. Andere wiederum sollen mehrere Wochen auf ihr Geld gewartet haben. All jene, die die Kundenhotline anrufen, werden ebenfalls mit 3,64 Euro pro Minute abkassiert.

Drei Wochen behält Firma Kaution ein

"Heute" konfrontierte das Unternehmen mit der harten Kundenkritik. Für "123-transporter.at" ist die Vorgehensweise völlig normal. Die Kaution sei für die Deckung möglicher Schäden an den Fahrzeugen vorgesehen. Insgesamt 15 Banktage (drei Wochen) werden die 1.000 Euro einbehalten – das wurde vom Unternehmen an den Reinigungs- und Inspektionsrhytmus angepasst.

"Sowohl die Höhe der Kaution als auch die Einbehaltungsdauer sind an mehreren Stellen von unserer Seite offen kommuniziert", heißt es in der Stellungnahme. Zu den Hotline-Kosten erklärt ein Sprecher weiter, dass diese mit einem vorhandenen Buchungscode kostenfrei seien. Allerdings könne man Buchungen selbst nicht kostenlos entgegennehmen.

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    • Eine Mietwagenfirma in Wien verlangt eine Kaution von 1.000 Euro für ihre günstigen Transporter, was bei Kunden für Ärger und Kritik sorgt
    • Der Anbieter "123-transporter.at" verteidigt die Kaution und die Kosten für die Kundenhotline, während viele Kunden im Netz die intransparente Preisgestaltung und lange Wartezeiten auf die Rückerstattung der Kaution beklagen
    zdz
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